Ein Kommentar
Am 18. Juli dieses Jahres findet er wieder pünktlich zum Geburtstag „Madibas“ statt: Der Internationale Nelson Mandela Tag. Am 10.11.2009 von den Vereinten Nationen nach einstimmiger Entscheidung der UN-Generalversammlung deklariert, soll er ein Gedenktag für den einstigen Freiheitskämpfer sein und zugleich zum humanitären Verhalten anregen. Ziel ist es, dass Menschen mehr Verantwortung übernehmen, damit sie die Welt schrittweise zu einem besseren Ort machen.
In Zeiten von zunehmender sozialen Ungerechtigkeit, militärischen Konflikten, Extremismus und Völkerrechtsverstößen jeglicher Art sollte diesem Tag eigentlich Beachtung und Wertschätzung gebühren. Tatsächlich wird sich an diesem Tag jedoch, wie an jedem anderen, das Kriegsgeschehen, etwa im Nahen Osten, weiter in all seiner Brutalität abspielen. In nicht betroffenen Ländern wird man weiter besorgt vorm Fernseher sitzen, und die Weltpolitischen Geschehnisse mit einer Packung Chips verdauen, bevor man wieder in den normalen Alltag eintritt. Platz für Gedenken und Humanität bleibt da keiner, zu schnell und stressig der Alltag, zu unwichtig ein solcher Tag, zu prekär die politische Lage.
Doch sollten wir nicht einen Tag im Jahr dazu nutzen innezuhalten, einen Menschen zu feiern, der diese Welt verbessert hat, maßgeblich am Sturz des Apartheid-Regime beigetragen hat, und letztlich als einer der bedeutendsten Aktivisten für Menschenrechte in die Geschichtsbücher eingegangen ist? Denn damit die Welt nicht die bleibt, die sie momentan ist, ist jeder gefragt. Wie Mandela richtig gesagt hat zählt nicht der Fakt, dass wir leben, sondern der, dass wir das Leben anderer nachhaltig bereichern. Um unsere Zukunft nicht in die Hände von blutrünstigen Despoten zu geben, müssen wir heute anfangen die Welt zu verändern, nicht morgen.
Nelson Mandela hat seinen Beitrag geleistet und uns inspiriert, uns Mut gemacht. Nach seinem Tod war die Apartheid in seinem Land bekämpft. Nichtsdestotrotz sind Rassismus und Diskriminierung noch immer ein gegenwärtiges Problem, weshalb uns der Gedenktag auch in dieser Hinsicht veranlasst gegen Ungerechtigkeit vorzugehen. Wer denkt, man könne Menschen unterdrücken und ausnutzen sollte in jedem von uns einen entschiedenen Gegner gefunden haben.
Für viele wird der Internationale Nelson Mandela Tag, genau wie alle anderen vermeintlich irrelevanten Gedenkt- und Feiertage, wie den am selben Tag stattfindenden sogenannten „Wirf-könnte-und-sollte-weg-Tag“, oder den „Tag des gelben Schweines“ unbeachtet bleiben. Leider!
Aber auch wenn dies aller Voraussicht nach passieren wird, sollte man auch denjenigen mit Respekt gegenüberstehen, die sich engagieren und diesen Tag wahrnehmen, die Verantwortung übernehmen und die aktiv daran arbeiten die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Nach dem Vorbild des ehrenhaften und großen „Madiba“…
Quellen:
http://www.dgvn.de/meldung/18-juli-internationaler-nelson-mandelatag/
https://www.mandeladay.com/
http://www.un.org/en/events/mandeladay/index.shtml
https://www.kuriose-feiertage.de/wirf-koennte-und-sollte-weg-tag-der amerikanische-toss-away-the-could-haves-and-should-haves-day/