Die Länder in der Europäischen Union (EU) werden Mitgliedstaaten genannt. Nicht alle Länder in Europa sind Mitglied der EU, doch es war schon immer das Bestreben, alle Länder in Europa zu vereinen. Bereits Artikel 98 des Vertrags, mit dem 1951 die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) gegründet wurde, legt fest, dass “jeder europäische Staat” einen Antrag auf Beitritt stellen kann.

Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU)

Entdecken Sie die Länder der Europäischen Union auf der interaktiven Europakarte. Klicken Sie dazu auf ein Mitgliedstaat der EU, um mehr über das Land zu erfahren.


Europäische Union

EU-Erweiterung

Es waren nicht immer so viele Länder in der EU, die ersten europäischen Länder, die sich 1951 zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit entschlossen, waren Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande. Im Laufe der Zeit haben sich immer mehr Länder für den Beitritt entschieden. Mit Kroatien, das am 1. Juli 2013 beitrat, zählte die EU bis zum 31. Januar 2020 insgesamt 28 Mitglieder. In der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar 2020 trat das Vereinigte Königreich aus der EU aus. In einem Referendum im Jahr 2016 sprachen sich knapp über 50% der britischen Bevölkerung für den Brexit aus. Somit gehören aktuell 27 Staaten zur EU.

Erweiterung der EU-Mitgliedsaaten
By Kolja21 (Own work) CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

Die Erweiterung der Europäischen Union am 1. Mai 2004 war eine einmalige historische Chance und gleichzeitige eine enorme politische Herausforderung. Die Aufnahme von zehn mittel- und osteuropäischen Staaten leistet einen Beitrag zur dauerhaften Überwindung der Teilung Europas.

Zum 1. Mai 2004 wurden Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern (nach dem Scheitern des Referendums trat nur der griechische Landesteil bei) als Vollmitglieder aufgenommen.

Mit der Aufnahme von Rumänien und Bulgarien am 1. Januar 2007 wuchs die EU auf 27 Mitgliedstaaten. Kroatien wurde am 1. Juli 2013 das 28. Mitglied der Europäischen Union. Heute beheimatet die EU rund 512 Millionen Menschen. Nach dem Austritt Großbritanniens Ende Januar 2020 zählt die EU insgesamt 27 Mitgliedstaaten und rund 450 Millionen Einwohner.

Auf dem Weg zur EU-Mitgliedschaft

Viele Länder in Europa möchten sich der Europäischen Union anschließen und bewerben sich um eine EU-Mitgliedschaft. Bei der Erweiterung wird zwischen Beitrittskandidaten und potenzielle Beitrittskandidaten unterschieden.

Beitrittskandidaten sind bereits dabei, die EU-Rechtsvorschriften in ihr innerstaatliches Recht umzusetzen bzw. aufzunehmen. Potenzielle Beitrittskandidaten erfüllen hingegen noch nicht die Voraussetzungen für eine EU-Mitgliedschaft.

Kopenhagener Kriterien

Es gibt drei Voraussetzungen, die man erfüllen muss, um der EU beitreten zu können. Diese wurden 1993 festgelegt und heißen „Kopenhagener Kriterien“. Zu diesen Kriterien gehören:

  • Politisches Kriterium: Institutionelle Stabilität, demokratische und rechtsstaatliche Ordnung, Wahrung der Menschenrechte sowie Achtung und Schutz von Minderheiten
  • Wirtschaftliches Kriterium: Eine funktionierende Marktwirtschaft und die Fähigkeit, dem Wettbewerbsdruck innerhalb des EU-Binnenmarktes standzuhalten.
  • Acquis Kriterium: Die Fähigkeit, sich die aus einer EU-Mitgliedschaft erwachsenden Verpflichtungen und Ziele zu eigen zu machen, das heißt: Übernahme des gesamten gemeinschaftlichen Rechts, des „gemeinschaftlichen Besitzstandes“

Da die Vorbereitung des Beitritts eines Landes meist mehrere Jahre dauert, legt die EU-Kommission jährlich Fortschrittsberichte vor, in denen der Stand der Verhandlungen beschrieben wird. Schließlich muss das Europäische Parlament mit einer absoluten Mehrheit zustimmen. Danach muss der Rat einstimmig zustimmen.

Beitrittskandidaten

  • Albanien
  • Nordmazedonien
  • Montenegro
  • Serbien

Für die Türkei gilt ein besonderer Fall. Die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei begannen im Jahr 2005, wurden jedoch aufgrund der unbefriedigenden Situation von Rechtsstaatlichkeit, fortwährenden Menschenrechtsverletzungen und der Zypernproblematik vor einigen Jahren eingefroren.

Ein weiterer Sonderfall ist Island. Island stellte im Zuge der weltweiten Finanzkrise im Sommer 2009 seinen EU-Beitrittsantrag. Daraufhin folgten die Beitrittsverhandlungen. 2013 wurden dann diese Verhandlungen ausgesetzt und 2015 teilte die isländische Regierung mit, dass sie die Verhandlungen nicht mehr fortsetzen möchten.

Potenzielle Beitrittskandidaten

  • Kosovo
  • Bosnien und Herzegowina
  • Ukraine