EIZ Rostock
Europäische Werte in der Filmbranche
Wie schon in den vergangenen Jahren, wird auch 2022 der Europäische Publikumsfilmpreis LUX vom Europäischen Parlament vergeben. Der LUX-Filmpreis zeichnet europäische Filme aus, die sich mit der kulturellen Vielfalt in Europa beschäftigen und dabei wichtige Themen, wie Integration, thematisieren. Es soll dazu beitragen, den Zusammenhalt zwischen den vielen unterschiedlichen Kulturen in Europa zu stärken. Außerdem haben die Filme dadurch die Möglichkeit, ein größeres Publikum zu begeistern. Mit dem Preis soll also auch der Vertrieb europäischer Filme gefördert werden.
Neue Publikumsnähe des Europäischen Filmpreises
Den LUX Preis gibt es noch gar nicht so lange, erst 2007 wurde er eingeführt. Zu Beginn nannte sich die Auszeichnung LUX – Europäischer Filmpreis. Schon damals hatte der LUX zum Ziel, die kulturelle Vielfalt in Europa zu bestärken. Jedoch sollte das Publikum aktiver in die Preisverleihung mit einbezogen werden. Deswegen können europäische Bürgerinnen und Bürger seit letztem Jahr den Sieger des LUX-Preises mitbestimmen. Sowohl die Stimmen der Europaabgeordneten, als auch die Stimmen der europäischen Bürger:innen fließen, im gleichen Verhältnis, in die Gesamtbewertung mit ein. Aufgrund des neuen Systems wurde auch der Name des Preises angepasst, die Auszeichnung heißt jetzt LUX – Europäischer Publikumsfilmpreis.
Ablauf von der Nominierung bis zur Auszeichnung
Bereits im Herbst 2021 gab man die nominierten Filme für den LUX-Filmpreis 2022 bekannt. Seit Dezember 2021 besteht die Möglichkeit über die Filme abzustimmen. Um die Filme einem großen Publikum zur Verfügung zu stellen, finden während der LUX-Publikumswoche und der LUX-Filmtage von März bis Mai europaweite Filmvorführungen statt, bei denen die nominierten Filme gezeigt werden. Am 25. Mai endet die Abstimmung. Mit einem Verhältnis von 50% Stimmen der Europaabgeordneten und 50% Stimmen EU-Bürger:innen, wird der beste Film ermittelt. Die Bekanntgabe des Gewinners und die Verleihung des LUX-Publikumspreises finden am 08. Juni im Europaparlament statt.
Die Nominierten für LUX 2022
Für die LUX-Auszeichnung sind die drei Filme „Flee“, „Große Freiheit“ und „Quo Vadis, Aida?“ nominiert.
- „Flee“ (von Jonas Poher Rasmussen, Dänemark, 2021)
Der Film handelt von einem afghanischen Flüchtling, der sich in Dänemark ein neues Leben aufgebaut hat. Kurz vor der Hochzeit mit seinem künftigen Ehemann, droht ein lang gehütetes Geheimnis sein Leben durcheinander zu bringen. Mit Animationen thematisiert der Film unter anderem Heimat, Flucht und die Suche nach sich selbst.
- „Große Freiheit“ (von Sebastian Meise, Österreich, 2021)
In dem Film geht es um Homosexualität im Deutschland der Nachkriegszeit. Hans wird aufgrund des §175 des Strafgesetzbuches, der homosexuelle Beziehungen verbietet, immer wieder inhaftiert. Im Gefängnis lernt er Viktor, einen verurteilten Mörder kennen. Trotz Viktors Abneigung gegen Schwule entwickelt sich zwischen beiden eine besondere Beziehung.
- „Quo Vadis, Aida?“ (von Jasmila Žbanić, Bosnien-Herzegowina, 2020)
Der Film handelt von Aida, einer Übersetzerin die in Srebrenica (einer kleinen Stadt in Bosnien-Herzegowina) für die Vereinten Nationen arbeitet. Eines Tages wird die Stadt von der serbischen Armee eingenommen. Als Übersetzerin ist Aida an den Verhandlungen beteiligt. Der Film thematisiert damit den Völkermord von Srebrenica am 11. Juli 1995, der während des Bosnienkrieges stattfand.
Bis zum 25. Mai habt ihr Zeit, euch die Filme anzuschauen und für euren Favoriten abzustimmen. Eine einzigartige Chance Teil einer großen europaweiten Jury zu werden. Die Abstimmung findet auf der offiziellen Seite des LUX-Publikumsfilmpreises statt. Dort erfahrt ihr auch, welche Streaming-Dienste die nominierten Filme online anbieten oder welche Kinos die Filme im Programm haben.
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