EIZ Rostock
Kulturhauptstädte in Europa
Europa vereint auf kleinem Raum eine große Vielfalt an Kulturen. Um diese reiche Vielfalt hervorzuheben, werden seit 1985 europäische Städte mit dem Titel „Kulturhauptstadt Europas“ ausgezeichnet. Dieser Titel, bis 1999 noch „Kulturstadt Europas“, wird jährlich an mindestens zwei Städte vergeben. Bei den Städten handelt es sich sowohl um EU-Mitgliedsstaaten als auch um europäische Drittstaaten. Die Städte werden mindestens vier Jahre im Voraus gewählt und führen zahlreiche kulturelle Projekte durch, aus denen ihr Beitrag zur europäischen Kultur hervorgeht. Die Projekte werden von der EU mit Zuschüssen finanziell unterstützt. Der Verleih dieses Titels und die damit verbundenen Projekte sollen nicht nur die kulturelle Vielfalt Europas hervorheben, sondern auch die Identifikation der Bürger mit der europäischen Union stärken und den Austausch von verschiedenen Kulturen fördern.
Ehemalige und künftige Kulturhauptstädte
In den vergangenen Jahren wurden bereits drei deutsche Städte mit dem Titel ausgezeichnet. 1988 erhielt zunächst West-Berlin als erste deutsche Stadt diesen Titel, 1999 wurde er an Weimar gegeben und 2010 zeichnete man Essen aus. In vier Jahren, 2025, wird Chemnitz als nächste deutsche Stadt den Titel erhalten. Die zweite Kulturhauptstadt in diesem Jahr wird Nova Gorica, eine Stadt in Slowenien. Bereits 2018 begann in Deutschland das Bewerbungsverfahren für den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“. Auch Städte wie Hildesheim, Nürnberg oder Gera bewarben sich, Chemnitz konnte sich letztlich durchsetzen. In diesem Jahr wurden drei Städte mit dem begehrten Titel ausgezeichnet: Timișoara in Rumänien, Eleusis in Griechenland und Novi Sad in Serbien.
Weltrekord mit der Europahymne
Zum Europatag am 09. Mai wurde auch in diesem Jahr wieder die Europahymne „Ode an die Freude“ von Beethoven gespielt. Aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation fand das Orchester jedoch nicht in Präsenz statt. Die Musiker hielten auf Einzelvideos fest, wie sie die Europahymne spielen und reichten diese Videos ein. Insgesamt nahmen am Online-Orchester 1360 Musiker aus 43 Ländern teil. Organisiert wurde das Ganze von Jens Illemann, einem Musiker aus Schleswig-Holstein. Er ist jetzt der Weltrekordhalter des größten Online-Orchesters. Das Video des Orchesters ist bei Youtube zu sehen. Jörg Wojahn (Vertreter der Europäischen Kommission in Deutschland) gratulierte Jens Illemann zur erfolgreichen Organisation des Orchesters und erklärte außerdem, dass es dazu beiträgt „die europäischen Ideale von Freiheit, Frieden und Solidarität, die die Europahymne in der universellen Sprache der Musik ausdrückt, in die Welt [zu tragen] – in die Köpfe und Herzen vieler Menschen.“
Europatag am 09. Mai
Der 09. Mai, heute als Europatag bekannt, ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Europäischen Union. Am 09. Mai 1950 unterzeichnete der französische Außenminister Robert Schuman den Schuman-Plan, seine Vision einer zukünftigen wirtschaftlichen und politischen Zusammenarbeit in Europa. Besonders vor dem Hintergrund des zweiten Weltkrieges wird klar, wie wichtig Frieden in Europa ist. Erst fünf Jahre vor Unterzeichnen des Schuman-Plans wurde der zweite Weltkrieg beendet. Mit dem Gedanken „Wer nicht mehr frei über Energie und Stahl verfügt, kann keinen Krieg mehr erklären.“, schlug Robert Schuman die Gründung der Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) vor. Heute gilt die EGKS als Grundlage für die Europäische Union. Ihr verdanken wir über 75 Jahre Frieden in Europa, das sollten wir nicht vergessen.
Die Deutschen in der EU
Die EU ist ein Zusammenschluss vieler europäischer Staaten, dementsprechend arbeiten bei EU-Institutionen auch die unterschiedlichsten Nationalitäten. Zu Beginn des Jahres 2021 haben 2104 deutsche Mitarbeiter:innen bei der EU-Kommission gearbeitet. Vom gesamten Personal der Kommission machen die Deutschen damit 6,5% aus. Den größten Anteil an Mitarbeitern bei der Kommission haben Frankreich mit 10,1%, Italien mit 12,8% und Belgien mit 14,8%. Im Europäischen Parlament werden die deutschen Bürger:innen von 96 deutschen Abgeordneten vertreten. Rechnet man alle EU-Institutionen zusammen, kommt man auf rund 2260 deutsche Mitarbeiter.
Organe der Europäischen Union
Die Europäische Kommission wird oft als Exekutive der EU gesehen, denn sie vertritt die Interessen der EU und sorgt dafür, dass Verträge eingehalten werden. Wichtige Aufgaben der Kommission sind das Erstellen des EU-Haushaltes und die Verwaltung der Gelder. Außerdem kann nur die Kommission Gesetzesvorschlägen ins EU-Parlament einbringen. Das Europäische Parlament und der Europäische Rat entscheiden zusammen über die Gesetzgebung und den EU-Haushalt. Das heißt, sie stimmen darüber ab, was die EU-Kommission vorschlägt. Der Unterschied zwischen den beiden Organen ist, dass im EU-Parlament Abgeordneten der Mitgliedsstaaten sitzen, während der Europäische Rat aus Staats- und Regierungschefs der EU-Länder besteht. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Rat der EU (auch Ministerrat genannt) Ihm gehören die einzelnen Fachminister der Mitgliedsstaaten an. Zum Beispiel bilden alle Außenminister den Rat für Auswärtige Angelegenheiten.
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