EIZ Rostock
Ein grüner Deal für ein grünes Europa
Der Europäische Grüne Deal setzt große Ziele für Europa, denn er soll Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent machen. Dabei ist der Grüne Deal noch gar nicht so alt. Erst 2019 wurde er vorgestellt und ist seitdem Richtlinie für verschiedene Gesetze und Maßnahmen, die zu einem grüneren Europa beitragen sollen. Hintergrund sind Umweltzerstörung und der fortschreitende Klimawandel, der nicht nur Europa, sondern darüber hinaus auch die ganze Welt bedroht. Der Europäische Grüne Deal betrifft vor allem die Wirtschaft, diese soll ressourceneffizient werden aber trotzdem wettbewerbsfähig bleiben. Der Deal befasst sich mit verschiedenen Themenbereichen wie Verkehr oder Landwirtschaft, für die es unterschiedliche Maßnahmen und Strategien gibt. Damit möchte die EU ihren Teil zum Schutz der Umwelt und der Klimaneutralität beitragen.
Forschung für den Grünen Deal
Ein besonders wichtiges Thema beim Grünen Deal ist die Forschung und Innovation, denn das ist der sogenannte „Impulsgeber für den Wandel“. Nur durch neue Ideen und Erkenntnisse kann es auch neue Lösungen für die Probleme unserer Zeit geben. Um das zu unterstützen, hat die EU in diesem Jahr 73 neue Forschungsprojekte ausgewählt, die mit 1 Mrd. Euro gefördert werden sollen. Alle ausgewählten Forschungsprojekte beschäftigen sich mit dem Europäischen Grünen Deal. An den geförderten Projekten sind auch etliche Forschungsinstitute und Unternehmen aus Deutschland beteiligt. Beim Forschungsprojekt Compair wurde Berlin sogar als Pilotregion ausgewählt. Dabei soll untersucht werden, wie Umweltauswirkungen verstanden und verändert werden können. Beim Projekt NetZeroCities hingegen, geht es um künftige Klimaneutralität europäischer Städte. Dass diese Projekte von der EU gefördert und damit auch umgesetzt werden können ist ein wichtiger Schritt für den Europäischen Grünen Deal.
Die Europäische Union im Weltraum
Neben dem Grünen Deal investierte die EU zu Beginn des Jahres auch in Innovationen der Raumfahrt. Dabei wurden zwei Fonds, die auf Raumfahrttechnologie spezialisiert sind, mit insgesamt 100 Mio. Euro gefördert. Bei den beiden Fonds handelt es sich um Orbital Ventures und Primo Space. Forschungskommissarin Mariya Gabriel ist sicher, dass die Investitionen der EU „privates Beteiligungskapital für innovative Unternehmen und Start-ups im Raumfahrtsektor […] stärken“ werden. Es zeigt, dass die europäische Raumfahrtbranche sich im Aufschwung befindet.
Orbital Ventures und Primo Space
Der Fond Orbital Ventures ist ein europäischer Fond, der Start-ups der Raumfahrttechnologie in der Frühphase unterstützt. Dabei konzentriert sich der Fond auf Technologie im nachgelagerten und vorgelagerten Bereich. Der nachgelagerte Bereich der Raumfahrttechnologie umfasst Kommunikation, Kryptographie, Datenspeicherung und –verarbeitung, Geolokalisierung und Erdbeobachtung. Der vorgelagerte Bereich beschäftigt sich mit Raumfahrt-Hardware, Materialien, Elektronik, Robotik, Raketen und Satelliten. Der Fond Primo Space ist ein italienischer Fond der, genau wie Orbital Ventures, Start-ups in der Frühphase unterstützt. Der Fond war einer der ersten in Europa, die sich auf Raumfahrttechnologie spezialisiert haben. Er konzentriert sich dabei vor allem auf Technologietransfer und kommerzialisiert Innovationen der Raumfahrt in Europa.
Großes Forschungspotenzial der EU
Um noch mehr Innovationen in weiteren Bereichen zu unterstützen, wählte der Europäische Innovationsrat insgesamt 65 Start-ups und Unternehmen aus, für deren Förderung 363 Mio. Euro zur Verfügung stehen. Die ausgewählten Unternehmen kommen aus 16 Ländern. Jedes Unternehmen kann dabei bis zu 17 Mio. Euro erhalten, um seine Innovation weiter voranzubringen. Der Europäische Innovationsrat wählte Innovationen aus den Bereichen Gesundheitsversorgung, digitale Technologie, Energie, Biotechnologie und Weltraum. Unter den ausgewählten Start-ups und Unternehmen befinden sich auch 11 aus Deutschland.
Erfindungen aus Deutschland
Zu den ausgewählten deutschen Unternehmen gehören unter anderem die NEBUMA GmbH, die Smartlane GmbH und die GrOwnValve GmbH. Die NEBUMA Gmbh beschäftigt sich mit der Speicherung von Energie und Wärme. Dabei geht es um ein kosteneffizientes Hochtemperatursystem, welches Strom und Wärme aus wiederverwertbaren industriellen Nebenprodukten speichern kann. Smartlane GmbH entwickelt KI-basierte Transportoptimierungssoftwares, die in der Logistikbranche eingesetzt werden können und durch die sowohl Reifenverschleiß, als auch Kosten und CO2 eingespart werden sollen. Die GrOwnValve GmbH forscht an Herzklappenprothesen, die aus dem eigenen Gewebe der Patienten hergestellt werden. Das alles sind wichtige Innovation aus den Bereichen der Medizin, Technologie und Energie.
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