Am kommenden Samstag, 25. März, wird EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Gipfeltreffen von Rom teilnehmen. Die Staats- und Regierungschefs der EU versammeln sich, um den 60. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge zu begehen, die Geburtsstunde der Europäischen Union.
Vor dem Gipfeltreffen in Rom hat die Kommission am 1. März mit dem Weißbuch zur Zukunft Europas eine europaweite Debatte zur Zukunft der EU der 27 nach dem Austritt Großbritanniens angestoßen. Das Weißbuch enthält mögliche Szenarien für die Zukunft Europas und lädt Bürger und Politiker zur Diskussion ein. Das Gipfeltreffen in Rom ist für die Staats- und Regierungschefs der EU die nächste Gelegenheit, diese Debatte voranzubringen. Sie wollen die Erklärung von Rom zur künftigen Entwicklung der EU annehmen.
Der Festakt zum 60. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge findet am Samstag ab 10.00 Uhr im Campidoglio statt, die Unterzeichnung der Erklärung von Rom ist für 11.20 Uhr geplant. Weitere Informationen gibt es hier.
Bereits am morgigen Freitag treffen sich im Palazzo Chigi auf Einladung des italienischen Premierministers unter anderem Präsident Juncker, Sozialkommissarin Thyssen sowie die Präsidenten des Europäischen Rates und des Europäischen Parlaments mit Gewerkschaften und Wirtschaftsverbänden, um über eine Stärkung der sozialen Dimension der EU zu sprechen.
Am Freitagabend wird Papst Franziskus die Staats- und Regierungschefs und Präsident Juncker zu einer Audienz im Vatikan empfangen. Danach ist ein Arbeitsessen mit dem Präsident des Europäischen Parlaments, Antonio Tajani, und Nicola Alemanno, dem Bürgermeister der von einem Erdbeben zerstörten Stadt Norcia, geplant.
Rechtzeitig zu den Feierlichkeiten in Rom ist die 22jährige Französin Manon die erste junge Europäerin, die im Rahmen des neuen Europäischen Solidaritätskorps, das erst im Dezember 2016 ins Leben gerufen wurde, ihren Freiwilligendienst antritt. Sie wird im Rahmen des Interreg-Programms der EU zur Zusammenarbeit der Donauländer arbeiten. Mehr Informationen gibt es hier.
Hintergrund: Die Römischen Verträge und Zahlen und Fakten zur EU
Die Römischen Verträge haben einen gemeinsamen Markt geschaffen, in dem Personen, Waren, Dienstleistungen und Kapital frei zirkulieren können, und damit das Fundament für Wohlstand und Stabilität für die Bürgerinnen und Bürger der EU gelegt. Auf dieser Grundlage und dank ihrer gemeinsamen Werte Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Achtung der Menschenrechte gedieh die Union und gelang ihr die Wiedervereinigung des Kontinents nach dem Fall der Berliner Mauer. Sie gewährleistet auf Dauer Wohlstand und soziales und wirtschaftliches Wohlergehen für 500 Millionen Bürgerinnen und Bürger.
60 gute Gründe für die EU hat die Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland aus Anlass des 60. Jahrestages der Unterzeichnung der Römischen Verträge zusammengestellt, online unter www.60-gute-gruende.eu.
Die EU ist nunmehr ein Ort, wo Menschen eine einzigartige Vielfalt an Kulturen, Ideen und Traditionen genießen können. Europäerinnen und Europäer haben lebenslange Freundschaften geknüpft und können über Staatsgrenzen hinweg reisen, studieren und arbeiten. Die EU ist Vorreiterin in Sachen Gleichstellung der Geschlechter. Die Beschäftigungsquote der Frauen ist höher als je zuvor. 6,5 Millionen Europäerinnen und Europäer arbeiten derzeit in einem anderen EU-Mitgliedstaat. 1,7 Millionen Europäerinnen und Europäer überqueren auf ihrem Weg zur Arbeit täglich eine Staatsgrenze. 9 Millionen junge Europäerinnen und Europäer haben im Rahmen des Erasmus-Programms in einem anderen Mitgliedstaat gelernt, studiert, einen Teil ihrer Ausbildung absolviert oder Kontakte zu Berufskollegen geknüpft.
Im Jahr 2017 ist erstmals seit zehn Jahren jeder einzelne Mitgliedstaat auf Wachstumskurs. Der Euro ist in 19 von 28 EU-Ländern die gemeinsame Währung und 338,6 Millionen Menschen verwenden ihn jeden Tag. Die Europäische Union ist inzwischen der größte Handelsraum in der Welt. Die Ausfuhren der EU-27 erreichen einen Gesamtwert von rund 5,8 Billionen Euro. Dies entspricht mehr als einem Drittel der gesamten weltweiten Ausfuhren, mehr als dem Zweieinhalbfachen der Ausfuhren Chinas und mehr als dem Dreifachen der Ausfuhren der USA. Die EU ist für 80 Länder der wichtigste Handelspartner. Jede zusätzliche Exportmilliarde schafft 15 000 Arbeitsplätze in der EU.
Pressemitteilung der EU Kommission Deutschland vom 23.03.2017