Arved Schönberger
Aktualisiert am 16. und 30. Mai 2023
Im ersten Wahldurchgang am 14. Mai 2023 gab es keine Mehrheit für einen der Bewerber. Recep Tayyip Erdogan erhielt 49,51 Prozent der abgegebenen Stimmen. Sein größter Herausforderer, der Sozialdemokrat Kemal Kilicdaroglu, kam auf 44,88 Prozent. Beide gingen in die Stichwahl.
Die Stichwahl am 28. Mai 2023 entschied Erdogan mit 52 zu 48 Prozent für sich.
Ende einer Ära in der Türkei?
Es könnte das Ende einer Ära bedeuten. Seit mehr als 20 Jahren bestimmt Recep Tayyip Erdogan zusammen mit seiner AKP Partei die Geschicke des Landes. Zunächst als Ministerpräsident und später dann als Präsident, ist Erdogan die zentrale politische Führungsfigur der Türkei der jüngeren Geschichte. Laut Umfragen könnte es für einen erneuten Sieg knapp werden. Sowohl die Parlamentsmehrheit als auch die erneute Präsidentschaft ist gefährdet.
Die AKP regiert nach dem Verlust ihrer Mehrheit im Parlament bei der letzten Wahl 2018 in einem Bündnis mit ultranationalistischen-religiösen Parteien wie der MHP zusammen. Dem unter dem Namen „Volksallianz“ genannten Bündnis gehören neben der AKP Partei und der ultranationalistischen MHP auch die nationalistisch-religiöse BBP und die islamistische YRP an. Diesem Rechtsbündnis steht der sogenannte „Sechser-Tisch“ gegenüber – ein Zusammenschluss der größten Oppositionspartei, der sozialdemokratischen CHP, der nationalkonservativen IYI Partei sowie der liberalen Demokratischen Partei DP und 3 weiteren kleineren Parteien, der DEVA, GP und SP. An der Bestimmung des gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten wäre die Allianz allerdings schon fast zerbrochen. Am Ende konnte sich die stärkste Kraft, die sozialdemokratische CHP durchsetzen und schickt mit Kemal Kılıçdaroğlu ihren Vorsitzenden ins Rennen. Die vor allem für Kurden relevante linke Oppositionspartei HDP verzichtet auf einen eigenen Präsidentschaftskandidaten und stärkt damit Kılıçdaroğlus Kandidatur. Bei der Parlamentswahl 2018 erreichte die HDP 11,7 Prozent der Stimmen.
Daneben gibt es auch noch weitere Präsidentschaftskandidaten. Sie spielen jedoch keine relevante Rolle und kommen laut Prognosen zusammen nur auf wenige Prozente.
Sollte weder Erdogan noch Kılıçdaroğlu im ersten Wahlgang auf über 50 % der Stimmen kommen, entscheidet am 28. Mai eine Stichwahl über den künftigen Präsidenten der Türkei.
Das Besondere an der Wahl 2023
Als Wichtigstes wäre die Bedeutung zu nennen. Erstmals seit langem oder überhaupt, gilt ein Sieg von Erdogan und seinem AKP Bündnis als nicht sicher. Deshalb bezeichnet nicht zuletzt Erdogan selbst diese Wahl als Schicksalswahl. Sowohl seine Präsidentschaft, als auch die Mehrheit im Parlament steht zur Disposition. Ein Sieg der Opposition käme einer kleinen Revolution gleich. Die Entwicklung hin zu einem immer mehr autoritär und undemokratisch agierenden System unter Erdogan könnte gestoppt werden. Es ist vielleicht die letzte Chance für einen demokratischen Wandel, bevor der Umbau in ein diktatorisches Herrschaftssystem diesen Wandel unmöglich macht.
Schon jetzt ist der geschaffene politische Rahmen klar zu Gunsten des Machterhalts des Erdogan Regimes ausgelegt. Das zeigt sich auch am Wahltermin.Trotz des verheerenden Erdbebens im Februar, wurde per präsidialem Dekret vom 10.März 2023 der Termin für den 14. Mai bestätigt. Ob einige der stark zerstörten Regionen überhaupt in der Lage sind geordnete Wahlen durchzuführen, ist zweifelhaft. Die Möglichkeit eines fairen Wahlkampfes ist erst recht nicht gegeben. Die ehemaligen Bewohner des Erdbebengebietes, die zwar dort registriert sind, jedoch mittlerweile teils weit entfernte Zufluchten gefunden haben, müssen zur Stimmabgabe wieder an den Ort ihrer Registrierung. Für viele ist dies unmöglich. Der Unmut über den Umgang mit der Katastrophe findet so weniger Gehör an den Wahlurnen, was Erdogan nur recht sein kann.
Wobei von fairem Wahlkampf wohl eher keine Rede sein kann. Die Wahl findet unter den Bedingungen eines autokratischen Staates statt. Nahezu sämtliche relevante Medien stehen unter dem Einfluss der Regierung oder gehören regierungsnahen Unternehmen. So tritt die Opposition kaum medial in Erscheinung und die Berichterstattung ist pro Erdogan Regierung gepolt. Repressionen und Einschränkungen bei der Presse- und Meinungsfreiheit haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Besonders nach dem gescheiterten Putschversuch 2016 verschärfte sich die Situation noch einmal dramatisch. Verhaftungen und Verurteilungen von Journalisten sind keine Seltenheit. Auch das Internet ist von Zensur betroffen und es kommt zu Blockierungen von Web-Seiten und Social-Media Angeboten. Derzeit listet Reporter ohne Grenzen die Türkei auf Platz 149 von 180 in der Rangliste der Staaten bei der Pressefreiheit.
Generell ist die Opposition von Repressionen betroffen, regelmäßig kommt es zu Verhaftungswellen unter Oppositionspolitikern und deren Unterstützer. Das trifft vor allem für die Kurden nahe HDP zu, gegen die aktuelle auch noch ein Verbotsverfahren läuft. Terrorunterstützung sowie eine vermeintliche Nähe zur PKK gelten dabei zumeist als Begründung. Trotz dessen prognostizieren Umfragen einen möglichen Sieg des Oppositionsbündnisses. Ob es tatsächlich zu einem Machtwechsel kommt und zu welchen Maßnahmen die Erdogan Regierung eventuell noch greift, um dies zu verhindern wird sich zeigen, spätestens nach der Stichwahl am 28. Mai.
Das verstärkte Vorgehen gegen die politischen Gegner und ein intensiv geführter Wahlkampf zeigen, dass Erdogan seinen Machterhalt durchaus in Gefahr sieht. Es bleibt zu hoffen, dass die Wahlen frei von Manipulation bleiben und die Ergebnisse auch der Abstimmung entsprechen und vor allem auch Anerkennung finden. Neben internationalen Wahlbeobachtern will die Opposition ebenfalls eine Vielzahl von Beobachtern in den Wahllokalen bereitstellen.
Die Ära Erdogan
Die Wahlen könnten das Ende einer Ära besiegeln. Junge Türken kennen die Türkei quasi nur unter der Herrschaft Erdogans. Seine Bilanz nach mehr als 20 Jahren Herrschaft ist durchwachsen bis desaströs. Von hinten her aufgerollt steht ein politisches System, das auf den Machterhalt und die Autorität des Präsidenten Erdogans gebaut ist. Spätestens mit dem Umbau zu einem Präsidialsystem ab 2017 ging eine abrupte Entdemokratisierung einher, die zuvor eher schleichend verlief. Die Gewaltenteilung wurde beschnitten, das Rechtssystem geschwächt – die gebündelte Macht in den Händen des Präsidenten entspricht seitdem eher einer Autokratie, als einer Demokratie – Presse und Meinungsfreiheit ist kaum noch vorhanden und Kritik, Protest und Opposition leiden unter Repressionen. Damit einher ging auch die Abkehr von der EU und den Beitrittsverhandlungen, die aufgrund der antidemokratischen Entwicklungen auf Eis liegen.
Gegen Minderheiten wie den Kurden nimmt der Druck in den letzten Jahren stetig zu und die Türkei befindet sich in kriegerischen Auseinandersetzungen in Nordsyrien. Der Islam ist wieder ins Zentrum der Gesellschaft gerückt und hat politisch an Bedeutung gewonnen. Die Türkei ist von ihrem säkularen Grundsatz abgerückt und der Islam greift zunehmend in den Alltag der Türken ein. Frauen leiden vermehrt unter dem propagierten konservativen Weltbild, von Vertretern der LGBTQ+ Gemeinschaft ganz abgesehen. So verkündete Erdogan 2022 beispielsweise den Austritt aus der Istanbul Konvention zum Schutz von Frauen vor Gewalt. Gerade die ultranationalistischen und ultrareligiösen Parteien im Erdogan-Wahlbündnisses lassen Schlimmes befürchten, was Frauen und Minderheitenrechte anbelangt und das generelle gesellschaftliche Klima.
Zudem gibt es seit Jahren Probleme mit der wirtschaftlichen Entwicklung. Schon vor Corona stockte es hier. Hohe Inflationsraten treffen weite Teile der Bevölkerung. Das Leben wird für viele kaum noch bezahlbar und Grundnahrungsmittel unerschwinglich. Die Zwiebel ist im Wahlkampf hier zu einem Symbol geworden und steht für die horrenden Preissteigerungen bei Grundnahrungsmitteln. Wirtschaftliches Wachstum und die Steigerung des Wohlstandes waren lange Zeit eine wesentliche Stütze des Machterhalts. Dennoch ist der Rückhalt in der konservativ geprägten Bevölkerung hoch – allerdings reicht dies anscheinend nicht mehr für eine klare Mehrheit. Die Sehnsucht nach Veränderung, mehr Demokratie und Pluralismus, weniger Repressionen und mehr Freiheit, scheint immer mehr Kraft zu entwickeln, so viel, dass ein Ende Erdogans realistisch ist – die Menschen in der Türkei sehnen sich danach wieder frei atmen zu können. Existentielle Sorgen führen auch bei ehemaligen Erdogan-Unterstützern zum Umdenken.
Dabei sah es zunächst ganz anders aus, als Erdogan 2003 zum ersten Mal das Ministerpräsidentenamt der Türkei übernahm. Er räumte den Kurden mehr Rechte ein, ließ kurdisch sprachige Medien zu, schuf die Todesstrafe ab, ging gegen Folter vor und es erfolgten Reformen für mehr Demokratie und auch die Meinungsfreiheit erblühte zunächst. Reformen und die Annäherung an die EU bestimmten die Agenda. Anfangs schien die Aussicht auf eine baldige EU-Mitgliedschaft gar nicht so unrealistisch. Die Wirtschaft prosperierte und der Wohlstand wuchs. Ein Bauboom bei Infrastruktur und Gebäuden sorgte für teils zweistellige Wachstumszahle, aber auch andere Wirtschaftszweige erblühten. In dieser Zeit festigte sich die Macht und Verbindungen zu den führenden Wirtschaftsvertretern stützten diese – zum gegenseitigen Vorteil. Immer wieder musste sich das Erdogan Umfeld mit Korruptionsvorwürfen auseinandersetzen. Im Laufe der Amtszeit wandelten sich die guten Ansätze der Anfangszeit – und autokratische Züge kamen zum Vorschein.
Auch nahm der Islam immer mehr Raum ein. Gegen Proteste agierte der Staat zunehmend repressiv. Meinungs- und Pressefreiheit litten ebenfalls zunehmend. Beispielhaft sind die Gezi-Proteste von 2013. Sie begannen als Protest gegen die Bebauung des Gezi-Parks, einer der letzten Grünen Parks in Istanbul, und weiteten sich schnell zur Städte übergreifenden Protestbewegung gegen die Regierung aus. Hier ging der Staat mit aller Härte gegen das Volk vor. Brutale Gewalt und Massenverhaftungen kennzeichneten die Reaktion des Staates. Die Gezi-Proteste offenbarten einer internationalen Öffentlichkeit die schon lange vorherrschende Praxis im Umgang mit Protesten und Demonstrationen.
Nach dem Wechsel aufs Präsidentenamt 2014 versuchte Erdogan diesem Amt mehr Macht zu verleihen. Ein Referendum 2017 ging mit einer knappen Mehrheit schließlich für Erdogan und seine Verfassungsänderung aus. Es installierte ein Präsidialsystem zu Lasten der Gewaltenteilung und demokratischer Grundprinzipien. Erdogan besaß nun eine nie dagewesene Machtfülle. Einen gewaltigen Ruck in Richtung Repression gab es bereits davor. Nach einem gescheiterten Putschversuch 2016 kam es zu Massenverhaftungen in sämtlichen Bereichen. Kritische Stimmen mussten nun mit Verhaftungen oder Ausschluss aus dem System rechnen. Eine regelrechte Säuberungswelle erfasste nahezu alle Bereiche der Gesellschaft wie Bildung, Justiz, Politik, Militär und Verwaltung.
Nach über 20 Jahren Erdogan hat sich die Türkei zu einem autokratischen System gewandelt. Dennoch haben die verbliebenen demokratischen Elemente anscheinend die reale Möglichkeit, das System Erdogan durch Wahlen hinter sich zu lassen.
Machtwechsel – ja oder nein?
Es ist schon erstaunlich, dass das Oppositionsbündnis laut Umfragen die Chance auf einen Wahlsieg am 14.Mai 2023 hat. Ist doch die Macht Erdogans und seines Apparates samt Medienbeherrschung und Repressionen gegenüber Gegnern und Oppositionellen anscheinend überwältigend. Das seine Wiederwahl kein Selbstläufer ist, zeigt aber auch, dass der Umbau hin zur diktatorischen Autokratie nicht vollends vollzogen ist.
Allerdings besteht die Gefahr, dass das Regime noch alle Register zieht, um den Machterhalt zu sichern. So steht das Verbot der HDP beispielsweise nach wie vor im Raum. Manipulationen der Ergebnisse sind nicht ausgeschlossen, bei vergangenen Abstimmungen, wie auch beim Verfassungsreferendum, stand dieser Vorwurf oft im Raum. Mit dem Einfluss auf Justiz und Wahlkommission hätte das Regime auch die entsprechenden Hebel in der Hand. Gerade wenn das Ergebnis nur knapp ausfällt, haben Manipulationen leichtes Spiel. Dem entgegen setzt die Opposition sämtlicher Fraktionen auf massive Wahlbeobachtung.
Bei einem knappen Wahlausgang könnte es zu Konflikten kommen, wenn die jeweilige Seite die Ergebnisse nicht akzeptiert. Das Erdogan Regime hat in der Vergangenheit gezeigt, wie es mit Protesten umgeht und es ist fraglich, ob die Opposition sich durchsetzen kann. Konfliktpotential ist jedenfalls vorhanden. Ein Sieg des Erdogan Bündnisses würde den Weg zu diktatorischen Verhältnissen weiter ebnen. Die Hardliner in seiner Allianz stehen dem Entwurf einer liberalen Gesellschaft entgegen. Schlimmste Befürchtungen lassen gar auf eine Abschaffung des Frauenwahlrechts schließen. Auch wenn es nicht ganz so schlimm kommen sollte, wird es im nächsten Anlauf garantiert nicht leichter werden, einen Wechsel herbeizuführen. Auf jeden Fall wäre die türkische Gesellschaft weitere Jahre auf dem Pfad entgegen Demokratie, Pluralismus und Freiheit.
Erdogan ist angezählt. Jüngst machte ihm sogar die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung und im kommenden Jahr wird er 70 Jahre alt.
Bröckelnde Wirtschaft, das ungeschickte Agieren bei der Erdbebenkatastrophe sowie eine „Erdogan – Müdigkeit“ und dem Wunsch nach Demokratie, Freiheit und Bürgerrechten, dem Ende des Schattens, der sich über das Land nach 20 Jahren gelegt hat – könnte am 14. Mai aus dem „angezählt“ ein „ausgezählt“ machen.
Wenn bei der Auszählung alles mit rechten Dingen zugeht.
Sollte das Bündnis unter Kemal Kılıçdaroğlu an die Macht kommen, versprechen die Kandidaten eine Rückkehr zum Parlamentarismus. Die Aufgaben, die mit einer Wendung hin zu einer offenen und liberalen Gesellschaft verbunden sind, werden jedenfalls nicht gering sein – heißt es doch das Ruder nach 20 Jahren komplett umzureißen.
Schon gewusst
Rund 1,5 Millionen Menschen in Deutschland mit türkischen Wurzeln sind wahlberechtigt und können bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen mit abstimmen. Wahllokale gibt es zumeist in größeren Städten in den türkischen Konsulaten. Bis zum 9. Mai können hier Stimmen abgegeben werden, die dann in die Türkei zur Auszählung geflogen werden. In der Vergangenheit lag das Erdogan-Lager bei den Stimmen aus Deutschland klar vorne. Umfragen zeigen, dass dies wohl auch in diesem Jahr so sein wird. Umfangreichere Wahlkampfveranstaltung, wie es sie in der Vergangenheit gab, hat die Bundesregierung dieses Jahr unterbunden.
Infoclip: Turkey 2016 - Istanbul and Ankara
Dieser Infoclip zeigt Bilder aus verschiedenen Bereichen Istanbuls (europäische und asiatische Seiten, Finanz- und Verwaltungsbereiche, touristische Stätten, Aussicht auf den Bospherus, Alltagsleben) und Ankaras (Wahrzeichen und offizielle Gebäude, Ministerien) in der Türkei. Copyright: © European Union
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Mehr InformationenFotos: European Union, 2023, Source: EC – Audiovisual Service
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