Der Grundstein der EU
Vor 26 Jahren wurde eine der ältesten Städte der Niederlande Schauplatz einer geschichtsträchtigen Veranstaltung. Der von den Mitgliedsstaaten am 7. Februar 1992 unterzeichnete und 1993 in Kraft getretene Vertrag von Maastricht wurde zum Grundstein für die heutige Europäische Union.
Gemeinschaftsgefühl für Europa
Die bis dahin rein wirtschaftlichen Interessen der Union sollten in den Hintergrund treten und Platz machen für eine menschlichere Komponente. Die Europäer sollten sich als eine Einheit begreifen lernen, mit einer turbulenten Vergangenheit und einer gemeinsamen Zukunft. Daher verpflichteten sich die Staats- und Regierungschefs zu einer engeren politischen Zusammenarbeit, um ein Gemeinschaftsgefühl entstehen zu lassen und international als Einheit auftreten zu können.
Die drei Säulen
Im nachfolgenden sollen die drei Säulen näher erläutert werden, auf denen die Europäische Union mit dem Vertrag von Maastricht ruhte.
1. Europäische Gemeinschaft
– Schaffung einer gemeinsamen Zoll-, Agrar, Sozial und Handelspolitik.
– Auf und Ausbau der Zollunion, des Binnenmarktes und einer gemeinsamen Währungsunion.
– Zusammenarbeit in Bildung, Kultur, Forschung, Umwelt, dem Verbraucherschutz und der Kernenergie.
– Einführung der Unionsbürgerschaft und Stärkung des europäischen Parlaments
- Außen und Sicherheitspolitik
– eine gemeinsame Position in Sachen der Demokratie, der Friedenserhaltung und der Menschenrechte.
– gemeinschaftliches Vorgehen in der Bekämpfung des Terrorismus
- Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit
– eine Polizeiliche, staatenübergreifende Zusammenarbeit im Kampf gegen Menschenhandel, Drogenschmuggel und jeglicher anderen Form der organisierten Kriminalität.
– eine klare und einheitliche Linie in Fragen der Einwanderungs- und Asylpolitik.
Vertrag von Amsterdam
Durch den im Oktober 1997 in der Hauptstadt der Niederlande unterzeichneten Vertrag von Amsterdam konnten alle im Laufe der Zeit veralteten Bestimmungen im Maastrichter Vertrag gestrichen werden, ohne dabei die rechtliche Wirkung zu beeinträchtigen. Eine weitere Hürde hin zur europäischen Integration war damit überwunden. Auch wenn sich die einzelnen Länder nicht immer einig sind, haben die letzten Jahre bewiesen, dass es notwendig war den Vertrag von Maastricht aufzusetzen. Nun ist es wichtig, dass die Politik aktiv wird und auf die erschreckende Rechtswende vieler Nationen und Bürger angemessen reagiert. Auch sie sind Teil der EU, müssen zu Wort kommen und dürfen nicht ausgeschlossen werden. Nur gemeinsam können wir die sich immer deutlicher abzeichnenden Bruchstellen kitten. Doch darf man dabei niemals vergessen, das übertriebener Patriotismus, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit in der Vergangenheit schon so manchen Krieg ausgelöst haben.
Quellenangaben: bpb.de, bundesregierung.de, europarl.europa.eu