Schon Platon meinte: “Kultur ist der Sieg der Überzeugung über die Gewalt.” Somit legen die zahlreichen Kulturhauptstädte Europas der letzten Jahre ein Zeugnis für ein gewaltfreies Zusammenleben innerhalb der Europäischen Union ab. Auch 2018 wurden zwei wunderschöne und beeindruckende Städte ausgewählt – die maltesische Hauptstadt Valetta und die Stadt Leeuwarden, die in der Provinz Friesland im Norden der Niederlande liegt.
Das Konzept der Kulturhauptstadt
Seit 1985 werden Städte für ein Jahr zur Kulturhauptstadt Europas gewählt. Das soll nicht nur die städtische Kultur in Europa ehren, sondern vor allem den Bürgern Europas Anreize geben, einen Blick über den Tellerrand zu wagen. Meistens werden zwei Städte gewählt. Im Jahr 2000 waren es hingegen neun. Ein wichtigstes Kriterium ist dabei die Ausrichtung der Kultur auf Europa und die Anteilnahme der Stadtbürger am kulturellen Leben.
Die Geschichte der Kulturhauptstädte
Erste Kulturstadt Europas wurde 1985 Athen, gefolgt von Florenz, Amsterdam, West-Berlin und Paris. Alle diese Städte stehen in hohem Maße für den europäischen Geist von Aufklärung und Weltgewandtheit. Sie sind ein Vorbild für die Verwirklichung von Kultur im städtischen Raum. Jedoch dürfen auch Städte außerhalb des Gebietes der EU, wie Bergen oder Istanbul durften den Titel „Kulturhauptstadt“ führen. Die europäische Kultur soll auch jenseits politischer Bündnisse als untrennbar demonstriert werden. 2019 geht der Titel an Plowdow in Bulgarien und an Martera in Italien.
Kulturhauptstädte in Deutschland
Neben Berlin ist es schon anderen deutschen Städten gelungen, den begehrten Titel zu tragen. 1999 war Weimar, bekannt als Wiege der deutschen Klassik, Kulturhauptstadt. 2010 durfte das Ruhrgebiet als eindrucksvolles Beispiel städtischer Industriekultur den Titel tragen. Das nächste Mal wird der Titel im Jahr 2025 nach Deutschland gehen, vielleicht ja sogar nach Mecklenburg-Vorpommern.
Kulturhauptstädte 2018
Nachdem 2017 Aarhus in Dänemark und Paphos auf Zypern den renommierten Titel Kulturhauptstadt führten, wurden für 2018 das niederländische Leeuwarden und die maltesische Hauptstadt Valetta gewählt. Leeuwarden ist einerseits Heimat des weltbekannten Malers M.C. Escher. Andererseits reicht die Geschichte der Stadt bis ins Mittelalter zurück. Unter dem Slogan „iepen mienskip“ (offene Gemeinschaft) zeigt sich die friesische Hauptstadt offen und kosmopolit.
Valetta ist eine alte Festungsstadt. Legendär dafür, uneinnehmbar zu sein, steht sie sinnbildlich für den Schutz und den Frieden, den Kunst und Kultur auch in Krisen ausstrahlen kann. Beide Städte liegen ungefähr 2500 Kilometer auseinander. Sie haben in hohem Maße unterschiedliche Kulturen entwickelt und stehen dennoch beispiellos für das Motto der EU: „In Vielfalt geeint“.
Maltesische Kultur in der Hansestadt Rostock
Das EIZ Rostock hat das Thema EU-Kulturhauptstadt 2018 zum Anlass genommen und den maltesischen Botschafter in Deutschland, S.E. Dr. Albert Friggieri, deswegen zu einem Besuch in die Hanse- und Universitätsstadt Rostock eingeladen. Am 21. März wird der Botschafter nicht nur das Rathaus und die Universität Rostock besichtigen. Ab 17.30 Uhr steht er den Rostocker Bürgern während einer Veranstaltung im Haus Europa Rostock als Ansprechpartner zur Verfügung. Wir freuen uns, wenn wir auch Sie am 21. März begrüßen können. Hier geht es zur Anmeldung.
Wo finde ich weitere Informationen zu beiden Städten?
Beide EU-Kulturhauptstädte haben eigens einen Webauftritt für aktuelle Informationen eingerichtet. Informationen über Valetta sind mit diesem Link zu finden: https://valletta2018.org/
Für Informationen über Leeuwarden bitte diesem Link folgen: https://www.friesland.nl/de/kulturhauptstad-2018
Wer auf den Geschmack gekommen ist und mehr über die Idee der Europäischen Kulturhauptstädte erfahren möchte, kann dies jederzeit tun: https://ec.europa.eu/programmes/creative-europe/actions/capitals-culture_de