Ab dem 01. April präsentiert das EIZ Rostock im Haus Europa Rostock die Ausstellung „Die Macht der Gefühle. Deutschland 19 | 19“. Im Jahr 2019 jähren sich zahlreiche bedeutende Ereignisse der deutschen Geschichte. Aus diesem Anlass präsentiert das EIZ Rostock im Rahmen seiner politischen Bildungsarbeit diese Ausstellung.
Gefühle waren und sind sowohl ein Motor für Demokratie und Reformen, als auch für politische Verführung und Manipulation vieler Menschen. Dies gilt besonders für die deutsche Geschichte der letzten 100 Jahre.
Von den hoffnungsvollen Anfängen der Weimarer Republik über das Terrorregime des Nationalsozialismus, der Teilung Deutschlands, der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten bis hin zur Erfolgsgeschichte der Europäischen Union haben stets die Gefühle und die daraus wachsenden Handlungen der Menschen eine entscheidende Rolle gespielt. Angst, Liebe, Freundschaft und Hass sind nur einige Schlagworte mit denen geschichtliche Ereignisse der letzten hundert Jahre in der Ausstellung in Szene gesetzt werden.
Die Macht der Gefühle. Deutschland 19 | 19 nimmt heutige Erscheinungsformen von 20 Emotionen zum Ausgangspunkt und zeigt deren historische Entwicklung im 20. Jahrhundert auf: Konjunkturen, Wandel und Kontinuitäten. Im Erinnerungsjahr 2019 wird die Ausstellung Kontinuitäten und Brüche in den Gefühlswelten veranschaulichen, die die vergangenen 100 Jahre prägten und deren Intensität heute Politik und Gesellschaft herausfordert.
Worum geht es?
Ab dem 1. April kann man im Haus Europa die Ausstellung „Die Macht der Gefühle. Deutschland 19 | 19“ erleben. Die Ausstellung ist ein Angebot, sich mit hundert Jahren Diktatur und Demokratie in Deutschland auseinander zu setzten. Im Folgenden haben wir für Sie einige prägnante Jahre „mit einer Neun“ herausgesucht. Vielleicht erinnern Sie sich noch an andere Ereignisse, die sich 2019 jähren?
1919
Der 1. Weltkrieg ist verloren und das deutsche Kaiserreich ist untergegangen. In Deutschland herrschen Wirren und politische Richtungskämpfe. In Weimar werden die Grundlagen für eine deutsche Republik gelegt. Sie wird kaum 14 Jahre bestehen. Die schweren Reparationslasten, die Inflation der kommenden Jahre und das Trauma des verlorenen Krieges stellen die junge Demokratie vor kaum zu überwindende Hürden.
1929
Die Weltwirtschaftskrise beendet die sogenannten Goldenen Zwanziger und damit auch die wenigen halbwegs stabilen Jahre der Weimarer Republik. Große Teile der Bevölkerung versinken wiederum in Arbeitslosigkeit und Armut. Die Unzufriedenheit mit dem demokratischen System steigt und stetig wachsende radikale Gruppierungen und Parteien wie die NSDAP und die KPD liefern sich erbitterte Kämpfe auf den Straßen.
1939
Mit der Machtübernahme Adolf Hitlers und der Nationalsozialisten wurde Deutschland 1933 zu einer rassistischen und antisemitischen Diktatur. Hitlers Wahn vom Lebensraum im Osten führte 1939 zum Überfall auf Polen und damit zum 2. Weltkrieg. Dieser Krieg und der planmäßige Massenmord an den europäischen Juden forderte über 50 Millionen Tote. Er endete mit der bedingungslosen Kapitulation des „Deutschen Reiches“ und dem Untergang des NS-Regimes.
1949
Die Besetzung durch die Westalliierten und die Sowjetunion führte nach 1945 zur Teilung Deutschlands. 1949 wurden schließlich aus den Besatzungszonen zwei neue deutsche Staaten gegründet. Die Bundesrepublik im Westen und die Deutsche Demokratische Republik im Osten. Die Bundesrepublik überwand recht schnell die materiellen Folgen des Krieges und wurde mit der sozialen Marktwirtschaft und einer parlamentarischen Demokratie bald zu einem der wohlhabendsten Länder der Welt. Die DDR schlug den von der Sowjetunion vorgegebenen Weg zum Aufbau des Sozialismus und des Kommunismus mit einem defacto Einparteiensystem ein.
1989
Die beiden deutschen Staaten bestehen seit 40 Jahren. Die DDR ist wirtschaftlich und gesellschaftlich am Ende. Die Menschen sind unzufrieden über den materiellen Mangel, die Einengung der persönlichen Freiheiten und die allgegenwärtige Überwachung durch die Staatssicherheit und der herrschenden Partei SED. Erstmals seit 1953 formieren sich große Demonstrationen überall in der DDR. Durch den Druck der Straße sieht sich das SED-Regime gezwungen die Grenzen zur Bundesrepublik nach Jahrzehnten wieder zu öffnen. In der folgenden Zeit werden Schritte in beiden deutschen Staaten zur Wiedervereinigung eingeleitet. Am 3. Oktober 1990 ist Deutschland wieder ein Staat.
Zur Ausstellung gibt es eine Begleitbroschüre Begleitbroschüre als PDF-Datei (6MB).
Quellen: Homepage zur Ausstellung;