Für das Jahr 2017 sind Aarhus in Dänemark und die Hafenstadt Paphos an der Südwestküste im griechischsprachigen Teil der Insel Zypern als Gewinner aus den nationalen Wettbewerben um den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ hervorgegangen.
Aarhus
Aarhus, mit 270.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Dänemarks und Partnerstadt der Hansestadt Rostock, konnte sich mit ihrem Konzept „Rethink“ gegen den zweiten dänischen Bewerber Sønderborg durchsetzen. Das Motto „Rethink“ steht über den Leitlinien „überdenken-hinterfragen-umdenken“ und soll nicht nur Menschen in der Stadt Aarhus selbst, sondern in der gesamten Region Mitteljütland dazu bewegen, sich durch innovative kulturelle Angebote zu neuen Ideen inspirieren zu lassen.
Paphos
Die Hafenstadt Paphos im griechischen Teil Zyperns nimmt sich gegen die bisherigen Kulturhauptstädte mit ihren ca. 35.000 Einwohnern und dem kleinsten Budget aller bisherigen Kulturhauptstädte auf den ersten Blick zwar eher bescheiden aus, soll unter dem Motto „Open-Air Factory“ jedoch neue Maßstäbe für zukünftig nominierte Städte setzen. Die Veranstaltungen unter mediterraner Sonne sollen keine elitären Mauern schaffen, sondern im öffentlichen Raum Bewegungs- und Begegnungsräume für alle Menschen schaffen.
Wie wird eine europäische Stadt Kulturhauptstadt?
Die europäischen Kulturhauptstädte werden von einer unabhängigen Jury ausgewählt: Zunächst wird eine Liste der in die engere Wahl kommenden Städte erstellt, neun Monate später folgt die Endauswahl. Die beiden ausgewählten Städte (eine je Land) werden dann vom EU-Ministerrat offiziell ernannt. In einem Beschluss des Europäischen Parlaments und des Rates aus dem Jahr 2006 wurde festgelegt, welche Länderpaare bis 2019 diese Möglichkeit bekommen.
Die Bewerberstädte müssen ein Kulturprogramm mit einer starken europäischen Dimension aufstellen und die Beteiligung der in der Stadt und in ihrem Umland lebenden Bürger fördern sowie Besucher aus dem Ausland anlocken. Die europäische Dimension spiegelt sich in der Auswahl der Themen und der Art und Weise wider, wie die Programmveranstaltungen organisiert werden (die Zusammenarbeit zwischen Kulturakteuren aus verschiedenen EU-Mitgliedstaaten wird favorisiert). Außerdem muss das Programm nachwirken und langfristig zur kulturellen und sozialen Entwicklung der Stadt beitragen.