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EIZ Rostock
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Die Rückkehr von Raubtieren wie Wölfen, Bären und Luchsen nach Europa ist ein bedeutendes Naturschutzphänomen. Während Schlagzeilen oft die Gefahren betonen, spielen diese Tiere eine entscheidende Rolle für das ökologische Gleichgewicht. Besonders in Ländern wie Polen, Schweden und Frankreich wächst die Population dieser Wildtiere dank strenger Schutzmaßnahmen. Die EU unterstützt ihre Wiederansiedlung durch Programme wie das LIFE-Programm und die Biodiversitätsstrategie 2030. Gleichzeitig gibt es Herausforderungen, da Landwirte Angriffe auf Nutztiere beklagen und strengere Regulierungen fordern. Die langfristige Koexistenz erfordert eine Balance zwischen Naturschutz, Landwirtschaft und gesellschaftlicher Akzeptanz.
Das Vorurteil des „bösen Wolfes“
16.000 Bären, 26.000 Wölfe und Luchse und ca. 1250 Vielfraße sollen aktuell wieder in den Wäldern Europas leben. Die Rückkehr von Raubtieren in Europa hat in den letzten Jahren ein hohes Maß an Bedeutung gewonnen. Während viele von uns Schlagzeilen wie: „Bär tötet Touristin in Rumänien“ oder die Märchen vom „bösen Wolf“ im Kopf haben, bringen Raubtiere aber ökologische Vorteile mit sich. Die EU stellt es dennoch vor neue Herausforderungen.
Dieses Thema haben wir auch in einem YouTube Video mit dem Journalisten und stellvertretenden Vorsitzenden des Jagdvereins Brandenburg-Berlin besprochen. Schaut dort gerne mal rein!
Rückkehr der Raubtiere
In verschiedenen Regionen Europas sind Raubtiere wie Wölfe, Luchse und Bären wieder vermehrt anzutreffen. Diese Tiere, die einst fast vollständig aus Europa verschwunden waren, kehren aufgrund strenger Naturschutzmaßnahmen mehr und mehr in ihre Heimat zurück. Besonders in Ländern wie Polen, Schweden und Frankreich gibt es gehäuft Sichtungen von Wölfen, aber auch in Deutschland sind sie immer mehr anzutreffen.
Vielleicht könnt ihr sie beim nächsten Waldspaziergang beobachten!
Aber nicht nur Wölfe, sondern auch Braunbären machen immer wieder Schlagzeilen. Das Karpatenland Rumänien zählt eine der größten Populationen mit bis zu 8000 Tieren. Laut WWF sollen zu Beginn des 19. Jahrhunderts auch Braunbären in Deutschland gelebt haben. Durch effektiven Naturschutz, sei auch hier, eine langfristige Wiederansiedelung nicht auszuschließen.

Fressen und Gefressen werden- Das Motto der Natur
Die Rückkehr der Raubtiere ist ein wichtiger Schritt zur Widerherstellung des natürlichen Gleichgewichts, welches durch den vermehrten Eingriff des Menschen immer mehr in Ungleichgewicht geraten ist.
„Fressen und Gefressen werden“ lautet das Motto der Natur.
Raubtiere sind wichtig für die natürliche Regulierung der Wildtierpopulationen, besonders von Pflanzenfressern wie Rehen, die sonst zu einer Überpopulation führen könnten. Zusätzlich fördert eine Rückkehr die Biodiversität, also die Artenvielfalt. Diese wirkt sich positiv auf unser Ökosystem aus.
EU-Initiativen und Naturschutzprogramme
Die EU hat verschiedene Programme und Initiativen ins Leben gerufen um die Rückkehr der Raubtiere zu unterstützten. Ein Beispiel hierfür ist das LIFE-Programm, was sich für Umwelt- und Klimaschutz und Artenschutz einsetzt.
Aber auch die EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 hat sich dies zum Ziel gesetzt. Sie umfasst Maßnahmen zur Erholung der biologischen Vielfalt, darunter die Reduzierung des Einsatzes von Pestiziden. Zudem setzt die Strategie rechtlich verbindliche Ziele zur Wiederherstellung von Lebensräumen und Ökosystemen in der EU.
Mensch vs. Raubtier?
Trotz der positiven ökologischen Effekte gibt es auch Herausforderungen. Landwirte und Viehzüchter berichten immer wieder von Übergriffen auf Nutztiere. Dies führt zu Spannungen und einem negativen Bild innerhalb der Gesellschaft.
In einigen EU-Staaten gibt es daher Forderungen nach mehr Schutzmaßnahmen oder einer strengeren Regulierung der Raubtierpopulation.
Mensch vs. Raubtier?
Die Rückkehr der Raubtiere bietet sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Die EU und ihre Mitgliedstaaten, wird weiterhin gefordert sein, Lösungen zu finden, die den Schutz der Natur mit den Interessen der Betroffenen in Einklang bringen. Um die Raubtiere langfristig in Europa integrieren zu können ist ein verstärktes Zusammenspiel von Naturschutz, Landwirtschaft und gesellschaftlicher Akzeptanz notwendig.
Raubtiere in Europa
Braunbär, Luchs und Wolf – das sind die drei großen Raubtiere Europas. Einige von Ihnen galten lange Zeit als ausgerottet, nun kehren sie langsam in ihre heimischen Wälder zurück. Ihre Rückkehr verändert nicht nur die europäische Natur, sondern auch die Beziehung des Menschen zur Wildnis. In Mecklenburg-Vorpommern ist es besonders der Wolf, der wieder seinen Platz im Ökosystem einnimmt. Doch diese Rückkehr geht nicht ohne Konflikte vonstatten – vor allem in der Nutztierhaltung.
In diesem Video, das Teil unserer #12Sterne Veranstaltungsreihe ist, widmen wir uns genau dieser Thematik: der Rückkehr der Raubtiere ins Herz Europas und den daraus resultierenden Herausforderungen.
Wir sprechen mit Eckhard Fuhr, einem erfahrenen Journalisten und Wolfsexperten, der sich seit über 30 Jahren mit der Rückkehr der Wölfe nach Mitteleuropa beschäftigt und darüber auch ein Buch verfasst hat. Zudem ist Fuhr Jäger und stellvertretender Vorsitzender des ökologischen Jagdvereins Brandenburg-Berlin e.V..
Bildquelle:Pexels
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