Der Europäische Tag des Fahrrades findet seit 1998 jährlich am 3. Juni statt. Der Aktionstag soll auf die zunehmenden Probleme durch motorisierte Fortbewegungsmittel im Straßenverkehr aufmerksam machen. Das Zweirad ist die gesündeste und umweltfreundlichste Art der Fortbewegung und auch aus einer sozialen Sichtweise bedeutet die Nutzung des Fahrrads Verantwortung gegenüber anderen Menschen, da weder die Luft belastet, noch wird viel Platz benötigt wird.
Bewegte Geschichte: 200 Jahre Fahrrad
Karl Drais erbaute 1817 aus der Not heraus eine „Laufmaschine“, die Ur- Form des Fahrrades. Es hatte keine Pedale, der Vortrieb gelang lediglich durch das Abstoßen der Beine vom Boden, in gleicher Funktionsweise wie heutige Kinderlaufräder. Doch erst im Jahr 1867 stellte der französische Kutschenbauer Pierre Michaux sein sog. „Velociped“ vor. Nachfolgend wurde das ganz typische Hochrad entwickelt.
Das Fahren mit einem solchen Gefährt erforderte jedoch sehr viel Geschick und Balance vom Fahrenden, und auch der recht stolze Preis ließen das Fahrrad Ende des 19. Jahrhunderts noch nicht alltagstauglich werden. Erst mit der Weiterentwicklung und der Einführung des „Sicherheits-Niederrad“ mit der bis heute gültigen Diamant-Rahmenform gelang der Durchbruch zur Mobilisierung der Massen. Etliche Produktionsfirmen in Deutschland und europäischen Nachbarländern, aber auch in der USA schossen aus dem Boden, die industrielle Massenanfertigung nahm ihren Anfang.
Zahlen und Fakten: das fahren mit dem Fahrrad wird immer beliebter in der Europäischen Union
Rund 75 Millionen Fahrräder besitzen die Deutschen, täglich werden etwa 96 Mio. Kilometer auf dem Drahtesel zurückgelegt.
Einige europäische Städte machen es vor: Kopenhagen, Amsterdam und Utrecht liegen auf den ersten drei Plätzen des „copenhagenize-index 2019“ der Fahrrad-freundlichsten Städten in Europa. Selbst die Autostadt Brüssel stellt ihr Verkehrskonzept radikal um und setzt zukünftig mehr auf das Fahrrad.
In Deutschland gibt es den „Fahrradklimatest“ des deutschen ADFC Fahrradclubs, einer Online- Befragung aus der dann ein Ranking entsteht. So bewerteten die Teilnehmer Karlsruhe als Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands. Doch auch der Norden kann mit Greifswald als Fahrradstadt punkten. Durchdachte Raumverteilungspläne für Städte, mit mehr Platz für Fahrrad und Menschen, statt endlosen Autoparkplätzen sowie ein gut ausgebautes Radwegesystem mit Fahrradparkhäusern und Bikesharing-Möglichkeiten finden in immer mehr Planungsbüros Berücksichtigung.
zwei Räder - mit dem Fahrrad in die Zukunft
Die Industrie entdeckte schon vor langer Zeit den Markt rund ums Fahrrad fahren. Die Gangschaltungen, das Gewicht und die verwendeten Materialen werden ständig innovativ weiterentwickelt. Heutzutage gibt es ein Fahrrad für jeden Einsatzbereich: egal ob auf der Straße, in der Stadt, im Gebirge, im Flachland oder für extreme Sprünge und Abfahrten, ob sportlich oder gemütlich, mit und ohne Gepäck und seit ein paar Jahren sogar mit motorisierter Unterstützung. Immer interessantere und ausgeklügelte Fahrradformen und –arten lassen sich finden.
aufmerksames fahren - das ganze Jahr über
Natürlich wird es immer Situationen geben, in denen ein Auto einfach unverzichtbar ist. Besonders in den ländlichen Regionen wird das Auto noch lang ein alltäglicher Gebrauchsgegenstand sein. Aber in Städten, mit einem gut ausgebauten Nahverkehr sowie entsprechenden Fahrradwegen, werden die Nachteile der Autos gegenüber der Fahrräder sichtbar – Staus, schlechte Luft und die Suche nach einem Parkplatz.
Der Mensch als Motor seiner selbst – ein geniales Konzept. Das Fahrrad bewegt die Menschen, heute und in Zukunft auch.
Lust auf einen Selbstversuch? Allein ist man nicht!
In Rostock gibt es die Initiative Radentscheid Rostock. Das Team setzt sich für ein besseres Radinfrastruktursystem in Rostock ein, mitmachen kann jeder unter https://radentscheid-rostock.de/
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Quelle Foto:Pixabay / Logo Radentscheid Rostock