Vom 09. bis 13. Mai findet der Eurovision Song Contest in Kiew statt. Die Halbfinalisten stehen fest und heute tritt Europa in den finalen musikalischen Wettstreit.
Bereits 1956 fand der ESC, der bis 2001 unter dem französischen Namen Grand Prix Eurovision de la Chanson bekannt war, zum ersten Mal statt. In den vergangen 60 Jahren gab es unzählige skurrile, bunte und verrückte Auftritte. Wir haben für Sie die besten 5 Fakten über den ESC zusammengefasst, die Sie so sicher noch nicht wussten.
1. Fakt: 1. ESC Heiratsantrag
Beim 2. diesjährigen Halbfinale gab es den ersten Heiratsantrag in der ESC-Geschichte. Der Freund der mazedonischen Sängerin Jana Burčeska („Dance Alone“) ging vor der Entscheidungsverkündung auf die Knie und fragte die Sängerin, ob sie ihn heiraten möchte. Natürlich hatte er auch den passenden Ring parat. Die Mazedonierin kreischte daraufhin ein „Jaaa“ in die Kamera.
Der ARD-Kommentator Peter Urban merkte sarkastisch an: „Was macht man nicht alles? Gott sei Dank sind die Stimmen schon abgegeben.“ Und tatsächlich half diese „Showeinlage“ nichts, denn Jana Burčeska bekam zu wenig Zuschaueranrufe und schaffte es somit nicht ins Finale.
2. Fakt: Erfolgsformel
Wer gewinnen will, sollte die Wörter „love”, „oh”, „just“ oder „let“ in den Liedtext einbauen, denn statistisch gesehen, landen Titel mit diesen Begriffen im Ranking weiter vorne. Lena- Meyer-Landruth belegte diese These, denn in ihrem Gewinnersong „Satelite“ von 2010 heißt es u.a. „Love, oh love.“
Lena hat gewonnen, obwohl sie ein schwarzes Kleid trug, aber eigentlich soll die Gewinnerfarbe Weiß sein. In der Vergangenheit gab es bereits 7 Gewinner mit einem weißen Outfit.
Die Zahl „7“ ist übrigens auch für die Iren von besonderer Bedeutung, denn 7 Mal haben die Iren übrigens schon den ESC gewonnen. Die Deutschen nur 2 Mal in 60 Jahren.
Vielleicht liegt es daran, dass die Titel der Deutschen nicht einprägsam genug sind. Stattdessen sollten wir uns ein Beispiel an den Spaniern nehmen: In deren Siegerlied von 1968 kommt die Silbe „La“ 138 Mal vor. Die Titel des Songs lautet wenig überraschend „La la la“.
3. Fakt: Bühnenregeln
In den vergangen 60 Jahren war ein Bühnenauftritt bunter, als der andere, sodass wir als Zuschauer das Gefühl hatten, dass beim ESC eigentlich alles erlaubt sei. Das stimmt so aber nicht. Ein absolutes Tabu sind Tiere auf der Bühne. Damit hätte der weißrussische Kandidat „Ivan“ nicht gerechnet. Er plante für seinen Bühnenauftritt zu dem Song „Help you Fly“ einen Nacktauftritt mit 2 echten Wölfen. Jedoch lehnte die Eurovision Broadcasting Union (EBU) diese Idee ab und er musste sich einen neuen Plan für seinen Auftritt machen.
1990 wurde außerdem die Regel eingeführt, dass Kinder- und Jugendliche unter 16 Jahren nicht auftreten dürfen. Für sie gibt es den Junior Eurovision Song Contest als Alternativveranstaltung.
4. Fakt: Wer hat Lust am ESC
Falls Sie aktiv den ESC verfolgen, denn gehören Sie in Europa zu einer aussterbenden Spezies, denn hier haben immer weniger Menschen Lust auf den ESC und 14 Länder haben bereits ihre Teilnahme am ESC abgesagt. Gründe dafür sind u.a. fehlende Erfolge und fehlendes Geld.
Ein gegensätzlicher Trend macht sich dagegen in Australien breit. Hier hat sich mittlerweile eine große ESC-Fangemeinde gebildet.
Auch nach Amerika schwappt der ESC Kult allmählich über. Sogar Ex-Präsident Barack Obama outete sich in einer seiner Reden als ESC-Kenner. 2016 wurde der ESC zum ersten Mal im amerikanischen Fernsehen übertragen.
5. Fakt: The „Big Five“
Haben Sie sich schon mal gefragt, warum sich deutsche Kandidaten nicht für das Finale qualifizieren müssen?
Deutschland gehört neben Spanien, Großbritannien und Italien zu den „Big Five“. Diese 5 Länder sind die wichtigsten Geldgeber und finanzieren den ESC und wie heißt es so schön: „Beiße niemals in die Hand, die dich füttert.“
Wir wünschen Ihnen heute viel Spaß beim Mitfiebern, wenn es hoffentlich heißt: „Ten points for Germany!“