Trotz seiner geringen Bevölkerung, die momentan bei etwa 3 Millionen Einwohnern liegt, ist das Land sehr vielfältig und abwechslungsreich. Der geografische Mittelpunkt Europas war schon immer Treffpunkt vieler Kulturen. Wer also Lust auf ein weitreichendes kulinarisches Angebot hat oder gerne in Nationalparks wandert, ist in Litauen genau richtig. Und gerade jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, das Land zu besuchen, denn am 6. Juli vor 765 Jahren wurde der Staat gegründet.
Litauen und sein langer Weg zur Unabhängigkeit
Nachdem der Großfürst Minauges die einzelnen litauischen Fürstentümer zu einem Königreich vereint hatte, blieb es zehn Jahre lang unter seiner Herrschaft. Er war Litauens erster und einziger König. Bereits im 16. Jahrhundert vereinigte sich Litauen mit Polen zu einem gemeinsamen Staat und verlor damit wieder seine Unabhängigkeit. Im 19. Jahrhundert beherrschte Russland den Staat. Die 1918 ausgerufene Unabhängigkeit hielt nur bis 1940 an, als die Sowjetunion Litauen erneut besetzte. Am 11. März 1990 erlangte Litauen endgültig seine politische Unabhängigkeit. Es war ein langer, beschwerlicher Weg, letztendlich gelang es Litauen doch noch und jetzt ist das Land eigenständig und einzigartig.
Kultur
Selbstverständlich ist die Kultur Litauens geschichtlich geprägt. Einflüsse auf das Land kamen vor allem von deutscher, polnischer und russischer Seite, aber auch aus vielen anderen Regionen Europas, da Litauen als geografischer Mittelpunkt Europas auch ein Knotenpunkt ist. Beinahe ein Nationalheld ist der Musiker und Künstler M. K. Ciurlionis, der sowohl Opern komponierte als auch zahlreiche Gemälde schuf. Jedoch ist die Malerei in Litauen keineswegs die einzige Kunstform. Häufig sind aus Holz gefertigte Skulpturen anzutreffen. Typisch litauisch ist die traditionelle Kleidung, die hauptsächlich aus Leinen besteht. Außerdem gehören Sängerfeste und Bernstein, das damals eine wichtige Handelsware darstellte, einfach dazu. Besonders stolz sind die Litauer auf ihr nationales Basketballteam, das als eines der besten der Welt gilt.
Kugelis und Pfannkuchen – die litauische Küche
Wer sich in Litauen aufhält, merkt eines sehr schnell: Das Essen ist hier einfach, aber sehr gut. Besonder Wert wird auf herzhaftes Essen gelegt, ansonsten hat sich im Laufe der Zeit einiges an den Essgewohnheiten der Litauer geändert. Während früher eher jeweils für die Saison typische Zutaten genutzt wurden, ist heute alles zu jeder Zeit verfügbar. Zudem wird heute mehr Frisch- als Pökelfleisch gegessen. Die litauische Kochkunst änderte sich jedoch kaum: Sie wird über Generationen weitergetragen. Ein Beispiel dafür ist der aus Deutschland eingeführte und nun in Litauen weit verbreitete Kugelis, eine Art Kartoffelkuchen. Außerdem unterscheiden sich die fünf Regionen Litauens in ihrem kulinarischen Angebot.