Die internationale Fledermausnacht
Heute dreht sich bei uns alles um die Fledermaus: Von den weltweit 1000 Arten sind 40 bei uns in Europa heimisch. Sie sind zusammen mit den etwas größeren Flughunden die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen können. Ihr Name stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet eigentlich so viel wie Flattermaus.
Seit den 1990-Jahren finden jährlich in ganz Europa sogenannte Fledermausnächte statt. Sie bieten Groß und Klein die Möglichkeit, ihre lokalen Flattermäuse aus der Nähe zu betrachten und per Detektor zu hören. In Deutschland wird diese Veranstaltung vom NABU und anderen Naturschutzverbänden gefördert.
Wussten Sie, dass eine Fledermaus pro Nacht bis zu 1000 Mücken fängt?
Irrglaube und Wissenschaft
Zu Unrecht besaßen diese kleinen Säuger über viele Jahrhunderte einen schlechten Ruf: Man brachte sie fälschlich mit Tod, Krankheit und blutsaugenden Ungetümen in Verbindung. Dabei sind Fledermäuse hochinteressante Geschöpfe, nimmt man sich nur die Zeit, sie näher zu betrachten. Bis ins 18. Jahrhundert glaubten die Menschen, diese kleinen Wesen müssten über sehr gute Augen verfügen, da sie sich mühelos in absoluter Dunkelheit zurechtfinden konnten. Erst der italienische Wissenschaftler Lazzaro Spallanzani bewies die Falschheit dieser Annahme. Er stach einigen Versuchstieren die Augen aus und verstopfte anderen die Ohren. Die blinden Tiere fanden weiterhin ihren Weg, während die Fledermäuse mit den versiegelten Ohren zu Boden fielen. Damit bewies er, dass sich diese Tiere mittels ihres Gehörs und nicht ihrer Sehkraft zurechtfinden.
Nutzen Sie Ihren Knoblauch lieber zum Kochen: Die europäischen Fledermausarten ernähren sich nur von Insekten und sind nicht an Ihrem Blut interessiert.
Klein aber oho – Fledermäuse werden oft unterschätzt
Mittels Ultraschallrufen, die für den Menschen ohne technische Hilfsmittel nicht wahrzunehmen sind, finden Fledermäuse ihre Beute und schaffen es, jedem Hindernis auszuweichen. Ihre Rufe werden in offenem Gelände lauter und in der Nähe von Bäumen und Häusern leiser. Sie passen sich also ständig an ihre Umgebung an. Treffen ihre Rufe auf ein Insekt oder etwas anderes in der Nähe, wird der Schall zurückgeworfen und die Fledermaus kann blitzschnell reagieren. So sind sie sogar in der Lage, rechts von links und oben von unten zu unterscheiden.
Die Sanierung von Altbauten, die zunehmende Zerstörung der Natur und der Einsatz von Insektiziden führte bereits bei vier Fledermausarten zum Aussterben. Die Europäische Union stufte darum sämtliche heimischen Arten als streng schützenswert ein und schuf EU-weite Schutzgebiete.
Das älteste Fledermausfossil ist über 50 Millionen Jahre alt.
Hanse- und Universitätsstadt Rostock
Reihen auch Sie sich unter die Nachtschwärmer und besuchen Sie am 25. August um 20 Uhr den Rostocker Zoo, um mehr über die 25 in Deutschland beheimateten Fledermausarten zu erfahren.
Die europäischen Arten von Fledermäusen
Alpenfledermaus, Alpen-Langohr, Azoren-Abendsegler, Balkan-Langohr, Bechsteinfledermaus, Blasius-Hufeisennase, Braunes Langohr, Breitflügelfledermaus, Europäische Bulldoggfledermaus, Fransenfledermaus, Großes Langohr, Große Bartfledermaus, Große Hufeisenfledermaus, Großer Abendsegler, Großes Mausohr, Kleine Bartfledermaus, Kleine Hufeisenfledermaus, Großer Abendsegler, Großes Mausohr, Kanaren-Langohr, Kaukasisches-Langohr, Kleine Bartfledermaus, Kleine Hufeisennase, Kleiner Abendsegler, Kleines Mausohr, Langflügelfledermaus, Langfußfledermaus, Madeira-Fledermaus, Meheley-Fledermaus, Mittelmeer-Hufeisennase, Mopsfledermaus, Mückenfledermaus, Nordfledermaus, Nymphenfledermaus, Rauhautfledermaus, Riesenabendsegler, Sardisches-Langohr, Teichfledermaus, Wasserfledermaus, Weißrandfledermaus, Wimperfledermaus, Zweifarbfledermaus, Zwergfledermaus, |
Quelle: nabu.de, zoo-rostock.de