Israel im Krieg – welche Rolle können die Europäer dabei spielen?
Der Nahost-Konflikt zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas ist ein hochkomplexes und langanhaltendes geopolitisches Problem, das die Region des Nahen Ostens seit vielen Jahrzehnten belastet. Im Oktober 2023 eskalierte der Konflikt mit dem brutalem Übergriff der Hamas auf Israel und die Entführung hunderter Menschen als Geiseln. Der deutsche Bundeskanzler wiederholt die Doktrin von Israels Sicherheit als deutsche Staatsräson. Auch die NATO erklärt sich mit Jerusalem solidarisch. „Worte, nichts als Worte“ oder ernst gemeinte Unterstützung, auf die sich Israel verlassen kann? Wie steht es dabei um die EU? Welche Rolle nimmt sie in diesem Krieg ein, der längst kein bloßer „Nahost-Konflikt“ mehr ist? Wird sie wie in der Vergangenheit ihre Unterstützung für einzelne Palästinenser-Organisationen fortsetzen oder erscheint sie vielmehr als zu blauäugig und als eine Kraft, die zu vernachlässigen ist? Kann Sie eine Mittlerrolle in diesem Krieg spielen und wie wird sie von beiden Kriegsparteien wahrgenommen? Steht die EU (nur) für Soft-Power, auf die es im Zweifelsfall nicht ankommt?
Diese und andere Fragen beantwortet Siebo JANSSEN, ein auch vom TV-Sender Phoenix gern eingeladener Europa-Experte. Der Moderator, Jochen LEYHE, und er freuen sich auf Ihre Fragen.
Die Veranstaltung wird online via Zoom stattfinden und ist einer Gemeinschaftsveranstaltung der Europe Directs aus Lüneburg, Kaiserslautern, Landkreis Osnabrück, Südschleswig und Mecklenburg-Vorpommern.
Zoom Zugangsdaten:
https://us02web.zoom.us/j/85268492047
Meeting ID: 85268492047
Der Nahostkonflikt
Historischer Überblick
Der Krieg im Nahen Osten fußt größtenteils auf den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern, der hauptsächlich auf territorialen und nationalen Ansprüchen basiert. Im Kern geht es um das Land, das heute Israel, das Westjordanland und den Gazastreifen umfasst. Die Wurzeln des Konflikts reichen weit zurück, bis ins späte 19. Jahrhundert, als der Zionismus aufkam, eine Bewegung, die die Schaffung eines jüdischen Staates im historischen Gebiet Palästinas anstrebte. Dies führte zu Spannungen mit der arabischen Bevölkerung, die sich gegen eine solche Idee wehrte. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust intensivierte sich die jüdische Einwanderung nach Palästina, was zu Konflikten und Unruhen führte. Im Jahr 1947 teilte die UNO das Gebiet in einen jüdischen und einen arabischen Staat auf, was zur Gründung des Staates Israel 1948 führte. Dies löste einen Krieg zwischen Israel und den arabischen Nachbarländern aus. Seitdem hat es zahlreiche Kriege, Aufstände und Friedensverhandlungen gegeben.
Der Konflikt ist von zahlreichen Herausforderungen geprägt, darunter Territorialstreitigkeiten, die Status von Jerusalem, das Schicksal der palästinensischen Flüchtlinge und die Sicherheit Israels. Internationale Vermittlungsversuche, darunter die Oslo-Friedensprozesse, haben bisher keinen dauerhaften Frieden hervorgebracht. Die Situation bleibt fragil und von Gewalt, Spannungen und politischen Problemen geprägt. Eine nachhaltige Lösung für den Nahost-Konflikt erfordert Kompromisse und Verhandlungen, die die legitimen Interessen beider Seiten berücksichtigen. Die internationale Gemeinschaft, darunter die Vereinten Nationen und verschiedene Staaten, setzt sich für eine friedliche Beilegung des Konflikts ein, doch die Umsetzung bleibt äußerst herausfordernd. Frieden im Nahen Osten bleibt ein erstrebenswertes Ziel, das weiterhin harte Arbeit und Dialog erfordert, um Stabilität und Prosperität in dieser konfliktgeplagten Region zu gewährleisten.
Hintergründe zur Hamas
Die Hamas ist eine palästinensische militante und politische Organisation, die 1987 während der Ersten Intifada gegründet wurde, einem palästinensischen Aufstand gegen die israelische Herrschaft in den besetzten Gebieten. Die Hamas wird von mehreren Ländern, darunter den Vereinigten Staaten, der Europäischen Union und Israel, als terroristische Organisation eingestuft, aufgrund ihrer Geschichte von Gewalttaten, Selbstmordanschlägen und Raketenangriffen auf israelische Zivilisten. Die Charta der Gruppe enthält Aussagen, die die Zerstörung Israels fordern. Die Hamas besteht aus zwei Hauptkomponenten: einem militärischen Flügel, bekannt als die Izz ad-Din al-Qassam Brigaden (die sogenannten Al-Kassam-Brigaden), und einem politischen Flügel. Die Hamas erlangte erhebliche Beliebtheit z.B. im Gaza-Streifen durch die Bereitstellung von Sozialdiensten und ihre Opposition gegen die Fatah-Partei, die die Palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland kontrolliert.
Seit 2007 hat die Hamas die Kontrolle über den Gazastreifen. Diese Kontrolle ist verbunden mit politischen und humanitären Herausforderungen in der Region, da sie einer israelischen und ägyptischen Blockade unterliegt, die zu schwierigen Lebensbedingungen für die Bevölkerung vor Ort geführt hat.