Peenemünde – Wiege der Raumfahrt
Heeresversuchsanstalt am Peenemünder Haken
Von 1936 bis 1945 waren auf dem damaligen größten militärischen Forschungszentrum Europas in Peenemünde bis zu 15.000 Menschen tätig. Unter der Leitung von Wernher von Braun und anderen führenden Wissenschaftlern und Ingenieuren des Dritten Reiches arbeiteten KZ-Häftlinge, Kriegsgefangen und Zwangsarbeiter an der Entwicklung und Produktion von Marschflugkörpern und Raketen. Die Heeresversuchsanstalt Peenemünde war maßgeblich an der Entwicklung der berühmten V2-Rakete beteiligt, einer der ersten operativ eingesetzten ballistischen Raketen. Die Pläne zur Massenproduktion wurden durch einen Luftangriff der Alliierten 1943 vereitelt. Dennoch kamen die als Terrorwaffen gegen die Zivilbevölkerung konzipierten Raketen als sogenannte „Vergeltungswaffe“ ab 1944 zum Einsatz. Sie wurden hauptsächlich für Angriffe auf Städte in Großbritannien verwendet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Peenemünde von sowjetischen Truppen besetzt und größtenteils demontiert oder gesprengt. Zunächst als sowjetischer Marine- uns Luftwaffenstützpunkt genutzt, erfolgte Anfang der 1950er Jahre die Übergabe an die Nationale Volksarmee der DDR.
Peenemünder Denkmal Landschaft
Im 1991 eröffneten Historisch- Technischen Museum erhalten Sie einen Einblick in die Geschichte der Raketenforschung und -entwicklung in Peenemünde. Begreifen Sie, welche Rolle das nördliche Usedom im Kontext des Zweiten Weltkriegs gespielt hat und erkennen Sie die Auswirkungen auf die Geschichte der Raumfahrt. Durch verschiedene Exponate, Modelle, Dokumente und historische Artefakte können Sie sich einen umfassenden Überblick über die Aktivitäten und Errungenschaften in Peenemünde verschaffen.
Zu den Höhepunkten gehört die Möglichkeit, Originalraketen und Raketenkomponenten zu sehen, sowie informative Ausstellungen über die Wissenschaftler und Ingenieure, die an diesen Projekten beteiligt waren.
Die Bildungsfahrt
Eine Tagesfahrt durch unser schönes Bundesland mit Kurs auf die Sonneninsel Usedom. Eine Führung durch die umfangreiche Ausstellung des Historisch-Technischen Museums Peenemünde, in der Sie alle Informationen zu den Waffenprojekten des Dritten Reiches erfahren. Das alles organisiert das EIZ Rostock für Sie. In der Zeit von ca. 8-18 Uhr bieten wir Ihnen für einen kleinen Unkostenbeitrag ab 35€ pro Person eine interessante und aufschlussreiche Bildungsfahrt an.
Gut zu wissen
Einige der führenden Wissenschaftler, darunter von Braun, wurden noch 1945 von den Alliierten übernommen und spielten eine wichtige Rolle bei der Raketenentwicklung sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in der Sowjetunion im Rahmen des sogenannten “Raketenwettlaufs” während des Kalten Krieges.