Volksaufstand in der DDR: Ein Wendepunkt der deutschen Geschichte?
Was geschah im Juni 1953?
Am 17. Juni 1953 kommt es in der gesamten DDR zu großen, weitgehend friedlichen Protesten. Insgesamt über eine Million Menschen gehen auf die Straße und erheben ihre Stimme gegen die vorherrschenden politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse. Ursache waren die immer schlechter werdenden Lebensstandards, Lebensmittelregale blieben leer und die Arbeitszeiten wurden verlängert, bei gleichbleibenden Löhnen. Bereits am 15. und 16. Juni kommt es in Ost-Berlin zu Protestaktionen. Letztendlich greifen die Demonstrationen am nächsten Tag auf die gesamte DDR über, heute ist dieser Tag bekannt als der Volksaufstand der DDR.
Infolgedessen reagiert die SED-Führung hart auf die Versammlungen, setzt Polizei, Militär und sogar sowjetische Panzer ein um die Demonstrationen niederzuschlagen und die kommunistische Diktatur zu sichern. Es kommt zu tausenden Verhaftungen und mehr als 50 Menschen verlieren ihr Leben. Der Tag geht in die Geschichte ein, in der sich die Bürgerinnen und Bürger der DDR zum ersten Mal massiv gegen das kommunistische System erhoben. Und es soll nicht der letzte Tag des Widerstandes bleiben.
Das bekommen Sie!
Die Ausstellung „17. Juni kompakt“, welche Sie vom 18. Juni bis zum 31. Juli im Haus Europa in der Östlichen Altstadt besuchen können, veranschaulicht den Volksaufstand in der DDR auf sechs neuen Ausstellungstafeln übersichtlich und leicht verständlich. Die neuen zum 70. Jahrestag entworfenen Tafeln ergänzen dabei die bereits vorhandenen 19 Infotafeln, welche zum 60. Jahrestag Einzug bei uns fanden.
Die Ausstellung beleuchtet die Vorgeschichte und die Ursachen, welche zum Aufstand führten, bis hin zu der Niederschlagung und den darauffolgenden Widerstand der kommenden Jahre. Die Texte sind mithilfe von Fotos, Grafiken sowie audiovisuellem Begleitmaterial untermalt und ermöglichen somit auch jungen Menschen eine Auseinandersetzung mit dem Thema. Die Ausstellung richtet sich an alle Interessierten, denen die Geschichte unseres Landes und die Vermittlung demokratischer Werte am Herzen liegt.
Angebot für Schulen
Wir laden die Rostocker Schulen herzlich ein, uns im Haus Europa zu besuchen und die interessante Ausstellung zu besichtigen. Exclusiv dazu haben wir ein Projektangebot für die Schülerinnen und Schüler konzipiert. Wir präsentieren die historische Thematik innerhalb eines 90-minütigen Workshops, in dem die Schülerinnen und Schüler in den historischen Kontext eingeführt werden und zudem selbstständig die Inhalte des Ausstellungsmateriales erarbeiten. Das Angebot richtet sich an 15-17 Jährige. Eine Terminabsprache ist bei Interesse dringend erforderlich. Kontaktieren Sie uns über E-Mail: info[at]eiz-rostock.de oder per Telefon: 0381 / 40 30 45 0 oder über unser Kontaktformular.
Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Die Ausstellungsinhalte stellt die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zur Verfügung. Die Stiftung berät und fördert seit 1998 Projekte, Archive, Verbände, Wissenschaftler und Bildungseinrichtungen bei der Aufarbeitung der Geschichte und den Folgen der SED-Diktatur. Ebenfalls hat sie den gesetzlichen Auftrag den Prozess der Deutschen Einheit zu begleiten und an der Aufarbeitung von Diktaturen im internationalen Maßstab mitzuwirken. In den Räumlichkeiten des Europäischen Integrationszentrums Rostocks können Sie die ausgestellten Inhalte zum Volksaufstand in der DDR dann in ihrer Gänze betrachten.
»»» Gut zu wissen: Während es 1953 der DDR sehr schwer fiel, ihre Bürger mit dem Lebensnotwendigsten zu versorgen, beginnt in der BRD das Jahrzehnt des Wirtschaftswunders. Die Bundesregierung erklärt am 3. Juli 1953 den 17. Juni zum „Tag der deutschen Einheit“ und gesetzlichen Feiertag. Im Einigungsvertrag von 1990 wird der 3. Oktober zum neuen „Tag der Deutschen Einheit“ (mit großem „D“) erklärt. |
Buchungen
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