Chaos im Kopf: mentale Gesundheit – die Europäische Union vor einer nicht sichtbaren Herausforderung

Wann

21/05/2025    
18:00 - 20:00

Buchungen

Buchungen geschlossen

Wo

Haus Europa Rostock
Mühlenstraße 9, Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, 18055, Mecklenburg

Veranstaltungstyp

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Präventions- und Herangehensweisen

Bereits im Jahr 2023 legte die Europäische Kommission einen neuen Ansatz für die psychische Gesundheit vor: die Präventions- und Herangehensweise. Mitgliedstaaten und Interessenträger sollen dabei unterstützt werden, rasch auf Herausforderungen im Bereich der psychischen Gesundheit zu reagieren. Psychische Gesundheit betrifft viele Politikbereiche, darunter Beschäftigung, Bildung, Forschung, Digitalisierung, Kultur, Umwelt und Klima.
Die körperliche Gesundheit soll mit der psychischen Gesundheit gleichgesetzt werden. Psychisch bedingte Probleme sind zwischen den Bevölkerungsgruppen ungleich verteilt und in vielen Regionen noch immer ein Tabuthema. Schon während der Corona Pandemie verdoppelte sich die Anzahl junger Menschen mit Depressionssymptomen.

Gesundheitsversorgung verbessern und Stigmatisierung abbauen

Die Auswirkungen von psychischen Erkrankungen sind weitreichend: Sie beeinflussen nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, sondern auch die Arbeitsfähigkeit und die Produktivität der Gesellschaft insgesamt. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verursachen psychische Erkrankungen jährlich Milliarden an Kosten durch Arbeitsausfälle, Behandlungsaufwand und reduzierte Produktivität. In der EU belaufen sich diese Kosten auf schätzungsweise 4% des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Diese Belastung macht deutlich, wie wichtig es ist, die mentale Gesundheit der Bevölkerung zu fördern und zu schützen.

Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat die EU verschiedene Initiativen gestartet, die darauf abzielen, den Zugang zu psychischer Gesundheitsversorgung zu verbessern und Stigmatisierung abzubauen. Ein Beispiel ist der Europäische Aktionsplan für psychische Gesundheit, der den Fokus auf Prävention, den Abbau von Barrieren im Gesundheitswesen und die Förderung des psychischen Wohlbefindens legt. Ein weiteres bedeutendes Projekt ist die Europäische Gesundheitsunion, die den Austausch von Best Practices und die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten verstärken soll, um psychische Gesundheit europaweit zu stärken.

Viele Menschen zögern davor, Hilfe in Anspruch zu nehmen

Dennoch bestehen weiterhin große Unterschiede im Zugang zu mentaler Gesundheitsversorgung zwischen den Mitgliedstaaten. In einigen Ländern sind psychische Gesundheitsdienste gut ausgebaut und für die Bevölkerung leicht zugänglich, während in anderen Ländern, vor allem in ländlichen Gebieten, die Versorgung eingeschränkt ist. Ein weiteres Problem ist die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen, die dazu führt, dass viele Menschen zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Zusätzlich zu staatlichen Maßnahmen sind auch Nichtregierungsorganisationen und private Unternehmen zunehmend in der Förderung der mentalen Gesundheit aktiv. Organisationen wie die Europäische Föderation der psychischen Gesundheit (EUFAMI) setzen sich für den Abbau von Stigmatisierung und die Verbesserung der Versorgung ein. Zudem bieten immer mehr Unternehmen Programme zur mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz an, um die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu fördern und zu unterstützen.

Austausch mit Expert*innen

Wie kann die Politik die psychische Gesundheitsversorgung verbessern? Wie können politische Maßnahmen Forschung und Innovation fördern? Besuchen Sie uns im Haus Europa und diskutieren sie diese und weitere Fragen mit unseren Expert*innen.

Wir bitten um vorherige Anmeldung, telefonisch oder über unsere Webseite, und weisen darauf hin, dass die Veranstaltung nur bei einer Mindestteilnehmerzahl von sieben Personen stattfinden kann.

 

»»» Gut zu wissen: Der Mai ist der Mental Health Awareness Month (Monat zur Aufklärung über mentale Gesundheit), der jährlich in vielen Ländern, insbesondere in den USA, begangen wird. Ziel dieses Monats ist es, das Bewusstsein für psychische Gesundheit zu erhöhen, Vorurteile und Stigmatisierung abzubauen und mehr Menschen dazu zu ermutigen, Unterstützung zu suchen, wenn sie mit mentalen Gesundheitsproblemen zu kämpfen haben. In der Europäischen Union und vielen anderen Ländern wird der Mai zunehmend auch als Gelegenheit genutzt, um auf die wachsende Bedeutung der mentalen Gesundheit aufmerksam zu machen und entsprechende politische und gesellschaftliche Initiativen zu fördern. Der Mental Health Awareness Month hat somit nicht nur eine präventive Funktion, sondern auch eine gesellschaftliche Dimension, indem er Menschen ermutigt, sich ohne Angst vor Stigmatisierung zu äußern und Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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