Seit den 1990er Jahren findet jedes Jahr im Mai die Europawoche statt. In allen deutschen Bundesländern werden durch unterschiedliche Angebote und Veranstaltungen der Grundgedanke eines gemeinsamen und friedlichen Europas gefördert.
Denn wie wichtig es ist, sich auf unsere Stärken und Werte zu konzentrieren, zeigen die europäischen Krisen, denen wir uns nur gemeinsam stellen können.
Der 5. Mai – Gründungstag des Europarates und der 9. Mai, sind die Rahmen-Feiertage in der Europawoche. Am 9. Mai 1950 hielt der damalige französische Außenminister Robert Schuman eine Rede, die den Grundstein einer Europäischen Gemeinschaft legte.
Der Zeitraum der Europawoche wird durch die Europaministerkonferenz festgelegt. Die Europawoche 2016 wird in der Zeit vom 30. April bis 9. Mai 2016 durchgeführt.
Auch in Mecklenburg-Vorpommern führen Vereine, Organisationen und Institutionen zahlreiche Veranstaltungen durch. Das EIZ Rostock unterstützt die Integration des Europäischen Gedankens mit Projekten im ganzen Bundesland:
Ausstellung von Eurodesk: Wege ins Ausland!
• 02. Mai 2016 – 31. Mai 2016 im Haus Europa, Mühlenstraße 9, 18055 Rostock
• Zu besichtigen während der Öffnungszeiten im Haus Europa außer am 9. Mai 2016; Eintritt frei
Planspiel: Festung Europa. Flüchtlings- und Asylpolitik der EU und Vortrag: Raus von zu Haus und auf ins Ausland!
• 02. Mai 2016, Schlossgymnasium Gützkow
Eröffnung Plakatausstellung „Eine Retroperspektive – Europäische Jahre 1988-2015“
• 09. Mai 2016, Ausstellungseröffnung in Rostock mit Dr. Christian Frenzel, Chef der Staatskanzlei des Landes Mecklenburg-Vorpommern und Dr. Wolfgang Nitzsche, Präsident der Bürgerschaft Rostock
Europa-Expertenrallye mit der Europiene in Neubrandenburg
• 09. Mai 2016, Grundschule NORD in Neubrandenburg
• 10.Mai 2016, Grundschule OST in Neubrandenburg
Stationenrallye Gemeinsam in Frieden im Haus Europa
• 13. Mai 2016, Besuch der 9.Klasse der Hundertwasser Gesamtschule im Haus Europa
Die Qual nach der Wahl – Polens politischer Diskurs in der Europäischen Union
• 19. Mai 2016 von 18-20 Uhr im Haus Europa
• Offene Veranstaltung mit Anmeldung und ohne Eintritt
Eine Zusammenfassung der unterschiedliche Aktivitäten finden Sie in der Broschüre “Europäische Events in MV”. Der Veranstaltungskalender wurde auf Initiative der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern zusammengestellt und zur Verfügung gestellt.
Grußwort des Präsidenten der Europäischen Kommission zur Europawoche 2016
viele von Ihnen haben in den vergangenen Monaten Großes geleistet: Sie haben Flüchtlingen Zuflucht vor Gewalt und Krieg geboten, ihnen Turnhallen und, noch viel wichtiger, Herzen geöffnet. Genau das ist das Europa, in dem unsere Werte Realität werden, in dem Politik den Menschen und der Menschlichkeit dient.
Europa funktioniert am besten, wenn wir füreinander einstehen und begreifen, dass wir die Herausforderungen gemeinsam viel besser meistern können als jedes Land für sich allein. Nur vereint können wir Schengen bewahren, das uns allen die Freiheit gibt, über Grenzen hinweg zu reisen, zu handeln und zu leben.
Die Europäische Union muss derzeit große Herausforderungen meistern. Von unserem Handeln hängt ab, welchen Platz wir in der Welt einnehmen und wofür wir stehen wollen. Ich wünsche mir, dass Sie sich in diese Debatte einbringen, damit wir mit der Kraft des Gemeinsamen an dem Europa arbeiten, in dem wir alle leben wollen. Die Europawoche ist eine wichtige Gelegenheit für diesen Austausch. Deshalb: Bringen Sie sich ein, diskutieren Sie mit!
Jean-Claude Juncker
Präsident der Europäischen Kommission
Grußwort des Präsidenten des Europäischen Parlaments zur Europawoche 2016
Wir erleben turbulente Zeiten in Europa. Die EU steht vor Herausforderungen wie selten zuvor in ihrer Geschichte. Die dramatische Zuspitzung der Flüchtlingskrise zeigt uns, dass wir auf ein globales Phänomen wie die Flüchtlingsbewegungen keine nationalen Antworten geben können. Das geht nur im europäischen Verbund. Und doch erleben wir, wie in vielen Ländern der Vorrang des Nationalen und des nationalen Alleingangs vor der gemeinschaftlichen Lösung obsiegt. Diese Entsolidarisierung schadet uns allen, gerade aber auch den Menschen, die bei uns Schutz vor den Bomben Assads oder dem sogenannten Islamischen Staat suchen.
In Großbritannien steht eine Volksabstimmung über den Verbleib in der EU an. Ein Ausscheiden Großbritanniens wäre ein schwerer Rückschlag für die europäische Einigung. Wir brauchen Großbritannien als einen engagierten und starken Partner. Genauso aber braucht Großbritannien die EU. Und drittens müssen wir dringend konkrete Schritte hin zur Vollendung einer echten Wirtschafts- und Währungsunion unternehmen, mit einer institutionellen Architektur, die funktioniert, klar verständlich und demokratisch ist.
Europa ist in der Lage, die genannten Herausforderungen zu meistern. Wenn wir uns unterhaken, wenn wir solidarisch handeln und beherzigen, dass wir gemeinsam stärker sind als allein, dann kann und wird das klappen.
Die EU ist eine der größten zivilisatorischen Errungenschaft, die unser Kontinent je gesehen hat. Diese beispiellose Erfolgsgeschichte dürfen wir nicht aufs Spiel setzten. Mehr denn je müssen wir mit Leidenschaft für ein gemeinsames und starkes Europa kämpfen und uns jenen entgegen stellen, die Europa abwickeln wollen. Ganz besonders die Europawoche um den 9. Mai muss uns Anlass sein, das Bekenntnis zu einem Europa des Friedens, des Wohlstands und der Freiheit aufs Neue zu bekräftigen.
Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments