Heute, am 10. November, ist der Welttag der Wissenschaft für Frieden und Entwicklung.
Warum gibt es Wissenschaft?
„Wer Wissen schafft, schafft Wissenschaft; wer mit Wissen schafft, wendet Wissenschaft an.“, sagte einst Erich Ellinger und fasste damit die zwei wesentlichen Punkte zusammen, warum Wissenschaft betrieben wird und wurde. Einerseits strebt der Wissenschaftler oder die Wissenschaftlerin nach Erkenntnisgewinn und damit nach Wissen. Andererseits forscht er oder sie nicht für sich, sondern für die Gemeinschaft, die dann dieses Wissen, in welcher Art und Weise auch immer, anwenden kann, ob direkt oder indirekt, ob wissentlich oder unwissentlich.
Was ist Wissenschaft?
Doch gibt es überhaupt einen Unterschied zwischen einem Wissenschaftler und anderen Menschen, denn streben wir nicht alle irgendwie nach Erkenntnis und Wissen? Ja, den gibt es. Denn ein Wissenschaftler arbeitet immer unter dem Rationalitätspostulat und mit der Möglichkeit der Falsifizierung seiner Aussagen oder Erkenntnisse. Das heißt, dass eine Aussage eines Wissenschaftlers noch keine Wissenschaft ist. Sondern die Begründung seiner Aussage ist die Wissenschaft. Denn diese muss intersubjektiv sein, das heißt für jeden nachvollziehbar und jeder sollte bei gleicher Vorgehensweise zu demselben Ergebnis kommen, dass nennt sich Validität. Das schließt ein, dass der gewählte Weg des Wissenschaftlers zur Begründung seiner Aussage ebenfalls begründbar und nachvollziehbar ist. Dieses Vorgehen ermöglicht den Versuch der Falsifizierung, das bedeutet, dass andere Wissenschaftler sowohl den gewählten Weg, als auch das erzielte Ergebnis hinterfragen können und damit auf Unstimmigkeiten hinweisen können. Denn eine begründete Aussage gilt solange als wahr, bis ihr Gegenteil bewiesen ist.
Die Wissenschaft und die Gesellschaft
Und damit zum „Welttag der Wissenschaft für Frieden und Entwicklung“, der seit 2001 jährlich begangen wird. Der Tag soll auf die wissenschaftlichen Errungenschaften aufmerksam machen, die unser tägliches Leben prägen, aber auch auf das eben beschriebene wissenschaftliche Arbeiten. Denn Wissenschaft schafft keine Wahrheiten, wie heute oft und gerne angenommen wird. Sie schafft eben Wissen und Erkenntnisse und diese sind veränderlich. Deshalb sollte und muss jegliche wissenschaftliche Arbeit von der Gesellschaft diskutiert werden. Denn die wissenschaftliche Arbeit bestimmt unser aller Leben. An was soll geforscht werden, der neusten Raketentechnik, oder einer Möglichkeit des umweltfreundlichen Transports von Menschen in einer Großstadt? Wissenschaft wird immer im Dienst der Gesellschaft durchgeführt, die sie anwendet. Und deshalb bestimmt auch immer die Gesellschaft an was die Wissenschaft arbeiten soll. Denn: „Wer Wissen schafft, schafft Wissenschaft; wer mit Wissen schafft, wendet Wissenschaft an.“.