EIZ Rostock
Neue Welten entdecken
2011 erklärten die Vereinten Nationen den 12. April zum Internationalen Tag der bemannten Raumfahrt. Der Feiertag erinnert an den Beginn des Weltraumzeitalters für die Menschheit. Er feiert den wichtigen Beitrag der Weltraumwissenschaft und -technologie zur Steigerung des Wohlergehens von Staaten und Völkern der ganzen Welt. Außerdem soll er mahnen an die friedliche Nutzung des Weltraums.
Der Blaue Planet
Nicht ohne Grund wurde der 12. April für diesen Feiertag gewählt. An diesem Tag im Jahr 1961 gab es den ersten bemannten Weltraumflug der Menschheit. Diese Ehre wurde Juri Alexejewitsch Gagarin, Bürger der damaligen Sowjetunion, zu Teil. In seinem Raumschiff Wostock 1 durchbricht er die Erdatmosphäre und umrundet in 108 Minuten die Erde.
Der Erfolg dieser Weltraummission war keinesfalls sicher. Eine sichere Rückkehr auf die Erde bezifferten Experten mit 50%. So wäre es beim Wiedereintritt in die Atmosphäre fast zur Katastrophe gekommen. Eine Steckverbindung löst sich nicht, doch glücklicherweise schmilzt sie durch die hohen Temperaturen. Schließlich landet Gagarin im Wolgagebiet.
Für die USA, den Kontrahenten der Sowjetunion, im Wettlauf um das All ein herber Rückschlag.
Gagarin selbst, ein einfacher Bauernsohn und Kampfjetflieger, kommt 1968 bei einem Jet-Routineflug im Alter von nur 34 Jahren ums Leben.
Gagarin wird zur Legende
In der damaligen Sowjetunion wird Juri Gagarin zur Legende. Hier wird bereits ein Jahr später nach der ersten bemannten Weltraumfahrt der Tag der Kosmonauten gefeiert. Am ersten Jahrestag des Ereignisses gab es große Paraden und Feierlichkeiten, die hauptsächlich zu Propagandazwecken genutzt wurden.
Gagarin selbst reiste nach seiner Weltraumreise als Botschafter den Friedens um die Welt. Sogar Queen Elizabeth II. stattete er einen Besuch ab. Auch heute noch gibt es an Gagarins Landepunkt 1961 ein Denkmal. Hier, nahe der Städte Saratow und Engels, findet jährlich eine kleine Gedenkfeier zu seinem Ehren statt. Und auch in Moskau gibt es ein großes Denkmal zu seinen Ehren.
Aber auch international wird an das große Ereignis erinnert. Mit zahlreichen Partys unter dem Namen „Yuri’s night“ in aller Welt feiert die junge Generation den Start ins All. 2017 gab es 199 dieser Veranstaltungen. In Deutschland findet „Yuri’s Night“ 2022 in Köln und Stuttgart statt.
Europäische Raumfahrtpolitik
Auch die EU 8 ist beteiligt sich aktiv an der Weltraumforschung. 2021 wurde das EU Weltraumprogramm vorgestellt. Ziel ist die Bereitstellung hochwertiger und aktueller Weltraumdaten- und dienste. Die Raumfahrt soll einen sozioökonomischen Nutzen bringen und Arbeitsplätze schaffen. Es soll Sicherheit und Autonomie der EU schaffen. Bekannte EU-Weltraumprojekte sind Copernicus, ein Erdbeobachtungsystem. Galileo, ein Satellitennavigationssystem und EGNOS, ebenfalls ein Navigationssystem.
Dies ist nicht zu verwechseln mit der europäischen Weltraumorganisation ESA. Die selbstständige Organisation wurde 1975 gegründet und viele EU-Staaten sind Mitglied.
Bildquelle: Agence spatiale européenne (ESA)
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